»The unreachable suspension point«
Performance zwischen Tanz und Zirkus, freiem Fall und Schwerelosigkeit mit Live-Musik
Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven
18.45 Uhr, Oper Bonn, Foyer
Konzerteinführung mit Daniela Ebert
Die poetische Suche nach dem kurzen Moment der perfekten Balance von Körper und Seele: Tanz und Musik, die versuchen, sich den Gesetzen der Physik zu entziehen.
Auf der obersten Außenterrasse der Oper Bonn erwartet Sie ein grünes Refugium. Der Wandelgarten mit Aussicht auf Rhein und Siebengebirge ist vor, während und nach Konzerten geöffnet und lädt zu Gesprächen und genussvollem Aufenthalt ein.
In Kooperation mit
Beschreibung
Irgendwo zwischen Zirkus, Theater und Tanz schweben die poetischen Performances von Yoann Bourgeois. Sein Ziel ist es, »die Zeit zu entwaffnen«, die Schwerkraft sowie die Fliehkräfte zu überwinden – und die Mächte, die äußerlich und innerlich am Menschen zerren, in ein zerbrechliches Gleichgewicht zu bringen. Auf drehenden Flächen, schwankenden Ebenen und Treppen ins Nichts suchen er und seine Tanzpartnerin nach Balance. Pianistin Olga Scheps findet dazu musikalische Entsprechungen am Klavier: etwa in der schweifenden Weite von Franz Schubert oder der unerschütterlichen Statik von Johann Sebastian Bach.
Choreografische Assistenz und Ko-Autorin: Marie Fonte & Marie Bourgeois
Technische Leitung: Nicolas Anastassiou
Bühnentechnik: Eric Prin & Gwilherm Bevan
Tontechnik: Chloé Barbe
Licht: Jérémie Cusenier
Bühnenbild: David Hanse, Nicolas Picot, Hervé Flandrin & Christophe Rayaume
Produktion: Yoann Bourgeois Art Company
Yoann Bourgeois Art Company wird unterstützt durch das Ministère de la Culture – Direction Générale de la Création Artistique, durch die Région Auvergne-Rhône-Alpes und durch das Département de l’Isère.
Marie Fonte & Marie Bourgeois Choreografische Assistenz und Ko-Autorinnen Nicolas Anastassiou Technische Leitung Eric Prin & Gwilherm Bevan Bühnentechnik Chloé Barbe Tontechnik Jérémie Cusenier Licht David Hanse, Nicolas Picot, Hervé Flandrin & Christophe Rayaume Bühnenbild Yoann Bourgeois Art Company Produktion
Yoann Bourgeois Art Company wird unterstützt durch das Ministère de la Culture – Direction Générale de la Création Artistique, durch die Région Auvergne-Rhône-Alpes und durch das Département de l’Isère.
Programm
The unreachable suspension point
Contrepoint Johann Sebastian Bach (1685–1750) Contrapunctus 2 aus »Die Kunst der Fuge« BWV 1080
Table Franz Schubert (1659–1695) Impromptu Ges-Dur op. 90/3 D 899
Hourvari Franz Schubert Andantino aus Klaviersonate A-Dur D 959
Dialogue Johann Sebastian Bach Auszüge aus »Goldberg-Variationen« BWV 988
Orbe Franz Schubert »Ständchen« D 957, arr. für Klavier von Franz Liszt
Opening Ludwig van Beethoven (1770–1827) Adagio sostenuto aus Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27/2 »Mondschein-Sonate«
Auf der obersten Außenterrasse der Oper Bonn erwartet Sie ein grünes Refugium. Der Wandelgarten mit Aussicht auf Rhein und Siebengebirge ist vor, während und nach Konzerten geöffnet und lädt zu Gesprächen und genussvollem Aufenthalt ein.
Gefördert durch
In Kooperation mit
Einleitung
Einleitung
Auf den Punkt gebracht...?
Yoann Bourgeois punktet im Spiel mit Schwer- und Fliehkraft. Wohl wissend, dass genau jener Punkt, den er beständig anstrebt, ihm immer wieder entgleiten wird. Es ist der Ort, an dem ein in die Höhe katapultierter Körper für einen Moment schwerelos in der Luft hängt, bevor er in freiem Fall wieder ins Reich der Erdanziehung zurückkehrt. Er erklärt dazu: »Ich schaffe Vorrichtungen, die diesen Punkt sichtbar werden lassen.«
2010 gründete er seine eigene Kompanie und kam ziemlich direkt auf den Punkt, an dem ein Objekt – sei es ein Ball, das Diabolo eines Jongleurs oder sein eigener Körper – den Zenit seiner Flugbahn erreicht. In diesem flüchtigen Augenblick, dem Aussetzungs- oder Schwebepunkt, scheint das Objekt an einem unsichtbaren Faden zu hängen und von seinem irdischen Gewicht befreit zu sein. Bourgeois spricht vom »point de suspension«: »Es ist ein spezieller Ausdruck aus dem Bereich der Jonglage«, erläutert er und nennt selbigen »unerreichbar«. Vor allem aber gilt: Es ist der vergänglichste aller Punkte – einer, der sich niemals festhalten lässt.
Yoann Bourgeois: The unreachable suspension point
Lebenswerk
Der flüchtige Augenblick begleitet Bourgeois beständig. Im Laufe der Zeit nahm das Thema eine fundamentale Bedeutung an, wurde zu einem wahren Lebenswerk und Vermächtnis. Die Faszination ist verständlich – denn was an diesem Ort entsteht, ist eine Verbindung zwischen irdischer Körperlichkeit und kosmischer Freiheit. So kurz, aber ebenso unwiderstehlich, dass Bourgeois diesem Augenblick immer wieder entgegenfiebert. Deswegen nennt er die einzelnen Szenen seiner Performance auf Französisch »approches«, »Annäherungsversuche« an den im bildlichen Sinne springenden Punkt.
So auch in der Final-Szene »Opening«, wo er zwischen Trampolin und freistehender Treppe wahre Wunder der Poesie in die Luft zeichnet. Es sind jene Treppenstufen-Sprünge, die ihn berühmt machten. Inspiriert sind diese von den paradoxen Zeichnungen mit optischen Täuschungen des niederländischen Künstlers und Grafikers Maurits Cornelis Escher.
So richtig schwindelerregend wird es, wenn das Spiel mit der Fliehkraft beginnt. Dabei entsteht ein »ständiges Kräftemessen«, das viel mehr Kalkül und Abwiegen erfordert, als die Flucht vor der Schwerkraft. Besonders dramatisch geschieht dies in der Szene »Hourvari«, wo ein Mann und eine Frau auf einer sich immer schneller drehenden Bühne der Fliehkraft standhalten müssen. So sind Bourgeois’ Bilder von tiefgründiger Metaphorik durchzogen.
Dort einreihen kann sich auch »Dialogue«, wo sich ein Paar bis in die kleinste Regung aufeinander abstimmen muss, um nicht von der Bühne zu stürzen. Denn der Untergrund ist eine extrem instabile Plattform, deren Gleichgewicht ständig zu kippen droht, da sie in ihrem Zentrum auf einer winzigen vertikalen Achse gelagert ist.
Vor bereits 15 Jahren begann Yoann Bourgeois, inspiriert von Bachs »Kunst der Fuge«, die Zirkuswelt umzukrempeln. Als Erneuerer der Manege ist der Franzose, der sich schon früh der Freiheit des Zirkuslebens und Nomadentums verschrieb, heute ein Vordenker der Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft.
Seine Performance-Szenen und Installationen bezeichnet er als »Vorrichtungen« (französisch »dispositifs«) im Sinne eines Versuchsaufbaus:
»Jede meiner Vorrichtungen beruht auf der Verstärkung eines bestimmten physikalischen Phänomens und diese sind Leitbilder meines eigenen Daseins.«
Die Konzepte sind im Grunde von simpelster Art, doch die Beziehungen zwischen menschlichem Körper, physikalischen Kräften und psychischen Grundmustern verdichten sich zu komplexen Gemengelagen.
Die Skizzen zu Bühnenbild und Maschinerie übergibt er dann dem Ingenieur und Szenografen Nicolas Picot, der die Projekte konkretisiert und die entsprechenden Gerätschaften konstruiert. Längst nicht alles davon passt auf eine Theaterbühne. So entfaltet sich die Poesie der Installationen oft auch an besonderen Orten: 2017 wurde etwa im Pariser Panthéon eine Auswahl der Arbeiten ausgestellt und trat dort mit dem Foucaultschen Pendel in einen Dialog.
Von Anfang an standen Bourgeois’ künstlerische Vorhaben auch im Zeichen einer intensiven Beziehung zu Sonaten und Fugen, also zentralen musikalischen Formen etwa der Klaviermusik seit Johann Sebastian Bach. Das war vor fünfzehn Jahren im Zirkus ein absolutes Novum. Die Pianistin Olga Scheps begleitet die Performance in Bonn live. Aufgewachsen ist sie in Wuppertal, wo sie während ihrer Kindheit Ballett tanzte. Nun wird sie zum ersten Mal Teil einer choreografischen Aufführung und ist glücklich über die Begegnung mit der Welt von Yoann Bourgeois.
Ihr erster Kontaktpunkt zu Bourgeois war Instagram:
»Dort bleibe ich jedes Mal an seinen Videos kleben. Da ist so viel Kreativität. Und es ist die ganze Zeit Bewegung vorhanden, die extrem viel erzählt und Emotionen transportiert.«
Wie ein Stück Kammermusik sieht und erlebt sie die Zusammenarbeit:
»Hier wie dort geht es darum, etwas gemeinsam zu gestalten, indem man sich aufeinander einlässt.«
Was hier zum Beispiel bedeutet, dass sie eventuell ihr gewohntes Tempo auf den Tanz abstimmen muss.
Mehrstimmigkeit
Bach und Schubert gehörten von Anfang an zu Bourgeois’ Musikauswahl – nun kommt auch Beethoven hinzu. In der Szene »Opening«, benannt nach einer Komposition von Philip Glass (die ihr ursprünglich unterlegt war), spielt Olga Scheps den ersten Satz aus Beethovens »Mondschein-Sonate«. Es ist wohl die sinnbildlichste Szene des Zirkus-Revolutionärs – Bourgeois beschreibt sie wie folgt:
»Zu einer unsichtbaren Partitur, entlang einer Treppe, die ins Nichts führt, spielt ein Mensch mit der Leere und mit den Gesetzen von Schwerkraft und Schwerelosigkeit. Dabei erreicht er einen Zustand der Freiheit zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht.«
Von Bach und Schubert, die Bourgeois’ Universum seit jeher emotionale Tiefe verleihen, ist Scheps ebenfalls besonders angetan:
»Bach ist sehr nah an der Wahrheit des Lebens. Er lässt die Dinge sich gegenseitig beeinflussen, aber diese lassen einander auch leben. Und Schubert wechselt mitunter innerhalb weniger Takte zwischen Schmerz, Freude und Hoffnung. Es ist eine Mehrstimmigkeit, die ich ebenfalls in den Choreografien von Yoann Bourgeois erblicke.«
Tim Achtermeyer MdL * Judith und Tobias Andreae * Dr. Frank Asbeck und Susanne Birkenstock * Bettina Böttinger und Martina Wziontek * Anja Bröker * Philipp Buhr und Marie-Madeleine Zenker * Katja Burkard und Hans Mahr * Claudia Cieslarczyk und Heiko von Dewitz * Rüdiger und Andrea Depkat * Guido Déus MdL * Prof. Dr. Udo und Bettina Di Fabio * Walter Droege und Hedda im Brahm-Droege * Ralf und Antje Firmenich * Tobias Grewe und Dr. Jan Hundgeburth * Jörg Großkopf und Peter Daubenbüchel * Prof. Monika Grütters * Lothar und Martha Harings * Dr. Bernhard Helmich und Mai Hong * Dr. Eckart und Ulla von Hirschhausen * Dr. Sabine Hoeft und Thomas Geitner * Prof. Dr. Frank G. und Ulrike Holz * Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Brigitte Holzgreve * Martin Hubert und Martina und Martha Marzahn * Stephan und Sirka Huthmacher * Dirk und Viktoria Kaftan * Dr. Christos Katzidis MdL und Ariane Katzidis * Andrea, Tim und Jan Kluit und Edgar Fischer * Dr. Eva Kraus * Dr. Markus Leyck Dieken und Peter Kraushaar * Peter und Katharina Limbourg * Nathanael und Hanna Liminski * Horst und Katrin Lingohr * Marianne und Stefan Ludes * Dr. Peter Lüsebrink und Karl-Heinz von Elern * Michael Mronz und Markus Felten * Prof. Dr. Georg und Doris Nickenig * Alexandra Pape und Malte von Tottleben * Hans-Arndt und Julia Riegel * Prof. Dr. Manuel und Aila Ritter * Matthias und Steffi Schulz * Stephan Schwarz und Veronika Smetackova * Prof. Walter Smerling und Beatrice Blank * Peter und Annette Storsberg * Prof. Burkhard und Friederike Sträter * Prof. Dr. Hendrik Streeck MdB und Paul Zubeil * Ulrich und Petra Voigt * Oliver und Diane Welke * Dr. Vera Westermann und Michael Langenberg * Dr. Matthias Wissmann und Francisco Rojas * Christian van Zwamen und Gerd Halama
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Alexandra Asbeck (Bonn) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai (Bonn) *Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Christoph Beckmanns (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Christoph Berghaus (Köln) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Christiane Bless-Paar und Dr. Dieter Paar (Bonn) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn) * Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Elisabeth Einecke-Klövekorn (Bonn) * Heike Fischer und Carlo Fischer-Peitz (Königswinter) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) * Johannes Geffert (Langscheid) *Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Carsten Gottschalk (Koblenz) * Ulrike und Axel Groeger (Bonn) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Peter Henn (Alfter) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Küster und Norbert Matthiaß-Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Florian H. Luetjohann (Kilchberg, CH) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Dr. Charlotte Mende (Bonn) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn) * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn) * Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) * Dr. Nicola und Dr. Manuel Mutschler (Bonn) *Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Wolfram Nolte (Bonn) * Mark und Rita Opeskin (Bonn) * Céline Oreiller (Bonn) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Ingrid Scheithauer (Meckenheim) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Dr. Andreas Stork (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Silke und Andreas Tiggemann (Alfter) * Dr. Sabine Trautmann-Voigt und Dr. Bernd Voigt (Bonn) * Katrin Uhlig (Bonn) * Susanne Walter (Bonn) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Yoann Bourgeois ist mit seiner Kompanie stets auf der Suche nach neuen Formen und Wegen, um mit Zeit, Raum und mit anderen Wesen zu interagieren. Die Yoann Bourgeois Art Company basiert auf dieser Vision und wurde als ein lebendiges Labor in ständiger Bewegung konzipiert, das es Bourgeois ermöglicht, seinen kreativen Prozess unendlich zu erweitern.
Als leistungsstarkes Forum für Forschung, Produktion und Zusammenarbeit vereint die Yoann Bourgeois Art Company alle notwendigen Elemente, um originelle künstlerische Kreationen zu schaffen. In diesem innovativen Labor nutzen Bourgeois und sein Team einzigartige Bühnen-Set-Ups, die grundlegende Prinzipien jedes Werks bestimmen.
Merkmal der Produktionen ist es, physikalische Phänomene zu verstärken, indem Maßstäbe vergrößert oder die Formen transformiert werden. Die choreografischen Gesamtkunstwerke sind als Shows, audiovisuelle Kreationen, Events oder Installationen gestaltet.
Der Künstler Yoann Bourgeois ist ständig bestrebt, die Grenzen zwischen verschiedenen künstlerischen Ansätzen zu überschreiten. Seine einzigartige Methode verkörpert sich in physischen Übergangsmomenten, die Aufmerksamkeit auf die Phänomene lenken und ihn dazu bringen, eine außergewöhnliche Vielfalt an Räumen und unendlichen Bewegungsvariationen zu entwerfen. Sein Universum ist das Ergebnis eines lebenslangen, permanenten kreativen Prozesses, den er als »unerreichbaren Schwebepunkt« bezeichnet.
Nachdem er mit zahlreichen renommierten Choreograf:innen zusammengearbeitet hat, gründete Bourgeois 2010 seine eigene Kompanie. Von 2016 bis 2022 war er Direktor des Centre Chorégraphique National de Grenoble und damit der erste Zirkuskünstler, der an die Spitze eines der 19 CNN (Centres chorégraphiques nationaux) in Frankreich berufen wurde. Bourgeois leitet Performances, Kollaborationen und Workshops in der ganzen Welt. Seine Arbeit basiert auf ortsspezifischen Kreationen, die auf der Energie und den Besonderheiten der Umgebung aufbauen.
Yurié Tsugawa absolvierte eine klassische Ballett-Ausbildung in Japan und an der École Supérieure de Danse Rosella Hightower in Cannes (Frankreich) unter der Leitung von Monique Loudières. Anschließend arbeitete sie mit dem Choreografen Sylvain Groud an der Tanzproduktion »Cordes«. Groud ist heute Direktor des Centre Chorégraphique National im französischen Roubaix.
Später wechselte Yurié Tsugawa zur renommierten französischen Kompanie Ballet Preljocaj in Aix-en-Provence, wo sie fast zehn Jahre lang tanzte. Sie verkörperte wichtige Rollen in den Produktionen des Choreografen Angelin Preljocaj, darunter »Romeo und Julia«, »Le sacre du printemps«, »La Fresque«, »Empty Moves« 1, 2 & 3 und »Schneewittchen«.
Seit 2017 ist sie sowohl Darstellerin als auch künstlerische Assistentin für Yoann Bourgeois sowie für die Beaver Dam Company unter der Leitung von Edouard Hue.
Olga Scheps wurde 1986 als Tochter jüdisch-ukrainischer Eltern in Moskau geboren. Bereits in jungem Alter entwickelte sie ein Klavierspiel, das intensive Emotionalität mit außergewöhnlichem pianistischen Können vereint. Dieses Talent entdeckte auch Alfred Brendel, der die junge Olga Scheps förderte. Sie studierte bei Prof. Pavel Gililov in Köln und führte ihre Studien bei Prof. Arie Vardi und Prof. Dmitri Baschkirow fort. Olga Scheps’ Repertoire umfasst neben den großen Werken der Klavierliteratur auch unbekanntere Kompositionen. Im September 2023 spielte sie die Uraufführung des Klavierkonzerts von David Garrett.
Namhafte Dirigent:innen wie Lorin Maazel, Tugan Sokhiev, Simone Young und Pablo Heras-Casado luden Olga Scheps zur Zusammenarbeit ein. Die Pianistin trat mit renommierten Orchestern wie dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Royal Scottish National Orchestra, der Prague Philharmonia und dem Israel Philharmonic Orchestra auf. Ihr Debüt-Album »Chopin« gewann einen ECHO Klassik. Neue Wege ging sie mit dem Album »100 % Scooter – Piano Only«, auf dem sie Arrangements der bekanntesten Scooter-Hits eingespielt hat.
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 12–20 Uhr) oder per E-Mail (awareness@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinanders sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2025 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion: Sarah Avischag Müller Julia Grabe
Lektorat: Heidi Rogge
Die Texte von Thomas Hahn sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.