Community Music bringt Menschen zum Musizieren zusammen – mit und ohne Vorkenntnisse, niederschwellig und inklusiv. Unser neues Mitmach-Angebot 2025!
Community Music
Was ist Community Music?
Community Music (auf Deutsch oft als »Musik in Gemeinschaft« bezeichnet) ist ein musikpädagogischer und sozialer Ansatz, bei dem das gemeinschaftliche Musizieren im Vordergrund steht – unabhängig von musikalischem Können, Alter oder Herkunft der Teilnehmenden. Teilhabe steht im Mittelpunkt – anstatt Perfektion und Druck.
Juri de Marco lädt als Community Musician beim Beethovenfest Bonn dazu ein, gemeinsam kreativ zu werden. Das ganze Jahr über bietet er im Stadtteil Tannenbusch Musikrojekte zum Mitmachen an. Welche Musik man sonst macht – oder ob überhaupt – spielt keine Rolle. Im Community Chor und im Bandprojekt Community Jam können Singbegeisterte und Instrumentalist:innen sich ausprobieren.
Als gemeinsame Arbeitsweise kommen Kompositionszeichen zum Einsatz: Juri zeigt mit Gesten Anweisungen zum Improvisieren. »Sie ermöglichen es, improvisierend neue Stücke zu kreieren – ganz ohne Vorkenntnisse, aber ebenso spannend für Musiker:innen, die bereits Erfahrung mitbringen«, so erklärt es Juri.
Beethovenfest Community Musician Juri de Marco
Ausführliche Biografie
8 Jahre alt. Am Klavier. Im düsteren Zimmer. Langweilige Fingerübungen. Kein Lied durfte er spielen. Wehrte sich vor jeder Klavierstunde.
Eines Tages im Kinderchor stand er bei »Carmina Burana« neben den Hörnern und probierte das Instrument sofort aus. Der Besitzer des Instruments wurde sein erster Hornlehrer, der ihn schon nach einer Stunde ein Lied spielen ließ. Bei der nächsten Klavierstunde spielte er der Lehrerin das Stück auf dem Horn vor und verabschiedete sich.
Zu Hause immer noch das Klavier. Aber keine Noten. Mit 12 Jahren entstanden daher seine ersten eigenen Sonaten und Quartette. Er komponierte für klassische Besetzungen und Jazz-Combo, spielte im Orchester und in selbst gegründeten Bands; gewann Kompositions-Ausschreibungen, Solisten-Wettbewerbe und Preise bei bundesweiten Band- und Chanson-Contests. Wettbewerbe sind eine Einladung zu Wachsen, aber es ist nicht das, wofür er brennt.
Mit 16 fehlte er in der Schule oft wegen Tourneen und wurde schließlich vom Lehrer vor die Wahl gestellt: »Musik oder Abitur?« Von der Waldorfschule aufs Musikinternat zu wechseln versetzte ihn zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Er lernte seinen besten Freund kennen und gründete mit ihm die Band Vanuatu, die ihn zum ersten Mal auf Pop- und Jazz-Bühnen brachte. Parallel übernahm er organisatorische Aufgaben beim PODIUM Festival Esslingen, spielte im Landesjugendorchester Baden-Württemberg, hospitierte bei Filmmusik-Komponisten in Los Angeles und gab Solokonzerte in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den USA.
Kurz vor dem Abitur stellt er alles in Frage. Horn studieren? Niemals! Zu sehr fühlte er sich von festgelegten Ordnungen und altmodischen Uniformen eingeengt. Bis er schließlich auf die eigentliche Frage kommt: Warum muss ich mich eigentlich entscheiden?
Er träumt davon, die traditionelle Musikwelt zu verändern, von Dirigenten-losen, auswendig spielenden Orchestern, von Kunst-übergreifenden Benefizkonzerten. Also doch klassisches Hornstudium.
2015, mit 22, setzt er seine Träume in die Tat um. Er stellt ein Benefizkonzert für Nepal im »Heimathafen« Berlin auf die Beine, gründet das Genre- und Dirigenten-lose, auswendig und stehend spielende Stegreif Orchester und studierte auf seine eigene Weise klassisches Horn in Berlin und Jazztrompete in Leipzig. Als das Konzerthaus Dortmund als eine der ersten Institutionen in Deutschlands Community Music aufbaute, war er an vorderster Front dabei.
Noch Fragen?
Juri de Marco ist per E-Mail unter communitymusic@beethovenfest.de erreichbar.








