Sechs Sängerinnen lassen ihre Stimmen strahlen, schaffen Gänsehaut-Klänge – und richten das Augenmerk auf kreative Frauen und ihre Weisheit, darunter die früheste Komponistin der Musikgeschichte Kassia.
Der Drang nach Entfaltung ist das Thema dieses dreiteiligen Konzerts, das Frauenfiguren aus verschiedenen Epochen ins Zentrum rückt. Die Zauberin Circe aus der griechischen Mythologie, Giselle, Titelfigur des bekannten Ballettklassikers, und Kassia, die früheste überlieferte Komponistin aus dem orthodoxen Byzanz: Drei zeitgenössische Vokalwerke erzählen von ihrem Streben nach Wachstum und Selbstausdruck – trotz aller Widerstände. Lucile Boulanger verbindet die Stücke mit Improvisationen auf der Gambe.
Das sechsköpfige Frauen-Vokalensemble Sjaella stellt mit dem Programm drei aufregende lebende Komponist:innen vor, die teilweise Texte von Sängerinnen der Gruppe vertont haben. Altistin Felicitas Erben schrieb für den australischen Komponisten Wally Gunn die Dichtung »What would Circe do?«. Im Mittelpunkt steht Circe – die auf eine Insel verbannte Magierin. Was würde sie raten, wenn man sie um Hilfe bäte?
Auch der Text von »Giselle« stammt von Felicitas Erben. Laura Marconi schuf die Vokalkomposition als Ergänzung zum Ballett für eine Produktion der Oper Leipzig. Die Sängerinnen geben der stummen Tänzerin eine Stimme und lassen sie ihre tragische Liebesgeschichte selbst erzählen.
Als beeindruckende Frau und Kollegin aus dem spätantiken Byzanz sieht der Istanbuler Komponist Burak Özdemir die Nonne Kassia. Für das Konzert überarbeitet er seine vokal-instrumentale Kassia-Oper für die a-cappella-Besetzung von Sjaella. Wie durch vielfarbige Kirchenfenster beleuchtet er die einstimmigen Gesänge über die Liebe zu Gott und die Sünden der Menschen neu.
Viola Blache Sopran Marie Fenske Sopran Franziska Eberhardt Sopran Marie Charlotte Seidel Mezzosopran Felicitas Erben Alt Helene Erben Alt
Lucile Boulanger Viola da gamba
Programm
The Thriving Principle
KASSIA
Kassia (ca. 810–865) Byzantinisch-orthodoxe Hymnen und weltliche Epigramme (Fassung: Ausschnitte aus der Oper »Kassia«, arr. von Burak Özdemir (*1983))
»King of Glory« »Fallen Women«
Philippe Hersant (*1948) II. »La Messagère« aus »L’ombre d’un doute« für Viola da gamba
Kassia
»Edessa Rejoices«
Elisabeth Jacquet de La Guerre (1665–1729) Prelude aus der Suite pour clavecin Nr. 3, Fassung für Viola da gamba
Marin Marais (1656–1728) Muzette aus Pièces de viole, Livre 4 & Petit Caprice, Sarabande, Gigue aus Pièces de viole, Livre 5
Gastronomisches Angebot: vor dem Konzert im Kirchenpavillon und in der Festivalzentrale
Für ein ungestörtes Konzerterlebnis bitten wir Sie, auf Foto- und Videoaufnahmen zu verzichten.
Zusätzlich zu Blumen schenken wir den Künstler:innen Blüh-Patenschaften, mit deren Hilfe in der Region Bonn Blumenwiesen angelegt werden.
Medienpartner
Das Konzert wird durch den Deutschlandfunk aufgezeichnet. Der WDR übernimmt die Aufnahme und überträgt das Konzert am 20.2.2026.
Einleitung
»The Thriving Principle«
Circe aus der griechischen Mythologie, Kassia aus dem byzantinischen Reich und Giselle aus dem romantischen Bürgertum: Die drei Frauen, deren Geschichten so unterschiedlich sind, eint das Grundbedürfnis nach Selbstausdruck. Über alle Hindernisse hinweg schöpften sie aus ihrem Ausgestoßensein auf unterschiedliche Weisen Kreativität und Stärke.
Das Vokal-Sextett Sjaella erzählt altbekannte Geschichten aus der Perspektive jener Frauen neu. Die Sängerinnen richten den Blick auf die übersehenen Momente, stellen die vernachlässigten Fragen und verhelfen allen Protagonistinnen des Abends zur vollen Entfaltung. »The Thriving Principle« (»Das Prinzip der Entfaltung«) gilt dabei nicht nur für jene drei Frauen, die ihre Ideen und ihr Leben trotz all der erzwungenen Umwege verfolgt haben. Es gilt gleichermaßen für die historischen Melodien und Klänge, die an diesem Abend aus zeitgenössischer Perspektive und in neuem Gewand hörbar werden.
Kassia
Kassia
Byzantinisch-orthodoxe Hymnen und weltliche Epigramme
Fassung von Burak Özdemir: Ursprünglich als Kammeroper für Gesang und Instrumente des Mittelalters (für das Album »KASSIA«). Heutige Neufassung für sechs Frauenstimmen (2025)
Kassia gilt heute als erste namentlich bekannte Komponistin des Abendlandes.
Umwoben von Legenden
Kassia kam etwa 810 in Konstantinopel zur Welt. Ihre Begegnung mit dem jungen Kaiser Theophilos ist von Legenden umrankt. Welche davon tatsächlich wahr sind, können wir heute kaum nachvollziehen. Der Komponist Burak Özdemir setzte sich deshalb nur mit ihren künstlerischen Hinterlassenschaften auseinander.
»Auch wenn wir uns nie begegnet sind, fühle ich mich gesegnet, dass Kassia und ich an genau demselben Ort geboren wurden und das gleiche Schicksal gewählt haben; nämlich ein lebenslanges Engagement für Kreativität.«
– Burak Özdemir
Äbtissin statt Kaiserin!
Statt den jungen Kaiser Theophilos zu heiraten, folgte Kassia ihrer moralischen Überzeugung und blieb unabhängig: Sie gründete ein Kloster und komponierte als Äbtissin zahlreiche geistliche Werke. Außerdem verfasste sie weltliche Schriften. Ihre Kompositionen fanden schließlich ihren Weg bis in die orthodoxe Kirchenmusik Mitteleuropas, wo sie noch heute zu hören sind. Kassia gilt somit als die älteste Komponistin des Abendlandes, deren Werke teils vollständig erhalten sind.
Kassia schöpfte aus einer Außenseiterposition kreative Kraft. Sie schrieb von religiöser Sprache geprägte Hymnen und hob dabei oftmals die Geschichten von Frauen hervor. Auch biblische Geschichten erzählt sie aus weiblicher Perspektive.
»Genau das, was wir machen, hat sie damals auch gemacht: Geschichten aus weiblichen Perspektiven erzählen.«
»Die Salbung in Betanien« ist eine biblische Erzählung, die in den Evangelien Erwähnung findet: Ungeachtet der bestürzten Jünger übergießt eine (wie so oft in der Bibel namenlose) Frau Jesus mit kostbarem Öl – eigentlich ein Akt der Wertschätzung. Die Jünger jedoch denken nur an den Verkaufswert des Öls. Obwohl sie Jesus damit unwissend noch kurz vor seinem Tod salbte, begeht die Frau in den Augen der Jünger eine Sünde. Kassias heute bekanntester Hymnus »I en polles amarties« (»Gefallene Frau«) erzählt von dem Flehen dieser Frau nach der Vergebung Gottes.
»Nimm die Quellen meiner Tränen an, der Du das Wasser für die Meere aus den Wolken schöpfst, wende Dich den Seufzern meines Herzens zu, der Du den Himmel durch Deine unbegreifliche Erscheinung neigst.«
Burak Özdemir interpretiert die alte Musik Kassias neu. Ursprünglich als Kammeroper für Solostimme und historisches Kammerorchester komponiert, entstand für das Beethovenfest Bonn 2025 eine neue Fassung – passend zu Sjaellas sechs Frauenstimmen. Die Bedeutung des Werks, in dem auch die heutigen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse reflektiert werden, bleibt dieselbe. Mit seinem Album »KASSIA« machte der Komponist nämlich schon 2021 gemeinsam mit Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Künstler:innen auf die gefährliche Lage für Frauen in Polen und der Türkei aufmerksam.
Kompositionsauftrag von Sjaella. Das Werk erarbeitete das Ensemble gemeinsam mit Wally Gunn im australischen ›UKARIA Cultural Center‹.
Verbannte Hüterin uralter Weisheiten
Eine junge Frau widersetzt sich den Regeln der Götterwelt und wird von ihrem Vater auf eine Insel verbannt. Angelehnt an die Geschichte aus der griechischen Mythologie schrieb Madeleine Miller 2018 ein Buch, das als Titel den Namen der Protagonistin trägt: »Circe«. Jahrhundertelang auf die Insel Aiaia verbannt, entwickelt sich die Göttertochter zu einer mächtigen Zauberin: Sie studiert die Pflanzenwelt, begegnet bekannten Figuren der Mythologie und kommt auch den sterblichen Menschen näher.
In enger Verbundenheit mit der Natur entfaltet sie ungeahnte Kräfte und erlangt tiefe Weisheit. Es ist diese Neuerzählung der Geschichte Circes, die auch im Zentrum des von Felicitas Erben verfassten Texts steht. Die Sängerinnen von Sjaella und auch der Komponist Wally Gunn haben Millers Buch zur Vorbereitung und Entwicklung des Werks gelesen.
Circe ist laut griechischer Mythologie eine Tochter des Sonnengotts Helios und der Göttin des Neumonds Perse, einem Meeresgeschöpf. Ihre tiefe Naturverbundenheit wurde Circe also bereits in die Wiege gelegt. Auf die Insel Aiaia verbannt, ›bezirzt‹ die Göttin unliebsame Gäste, Rival:innen und Störenfriede, verwandelt sie in Tiere und Seeungeheuer. Erst der Reisende Odysseus sollte bei seinem Besuch eine andere Erfahrung machen.
Der gesungene Text von Altistin Felicitas Erben handelt von einer Begegnung Circes mit dem von Zeus bestraften Titanen Prometheus, einem Freund der Menschen. Weil auch Circe dem Irdischen nahesteht, sogar als halbmenschlich beschrieben wird, fragt Prometheus sie um Rat:
»Was würdest du tun, Circe, um die Herzen wieder für das Wesentliche zu öffnen?«
Zugunsten der Menschen überlistet Prometheus einst den Göttervater Zeus, der ihnen daraufhin die Gabe und Macht des Feuers verwehrt. Der Titan aber stiehlt den Göttern etwas Glut und bringt sie heimlich den Menschen. Zeus ist über die List des Prometheus erzürnt und bestraft ihn: Von nun an soll er an einen Felsen in der Kaukasuseinöde geschmiedet ohne Speis, Trank und Schlaf verbleiben. Täglich wird er von einem Adler besucht, der immer wieder von der nachwachsenden Leber des unsterblichen Titans frisst. Erst nach vielen Jahrhunderten wird Prometheus durch den Helden Herakles befreit.
»from human, to plant, to bird«
Circe kann Wahrheit oder gestraftes Verbrechen spüren, sie kann Menschen in Tiere verwandeln, und im spiegelnden Wasser der Seen verbildlichen sich ihre Visionen. All ihre Fähigkeiten sind eng verbunden mit den irdischen Elementen und mit der Natur. Eine Verbindung, von der sich die Menschen immer mehr entfremdet haben. Und so lautet Circes Antwort auf die Frage des Titanen: »Seid das erhörte Gebet der Erde, achtet ihre Schätze, derer ihr euch bedient, und findet zurück zu euren Wurzeln.«
»Circe ist mit allem in ihrer Umgebung verbunden und tief mit der Erde verwurzelt. So hat sie eine Weisheit entwickelt, von der sich unsere industrielle Welt völlig entfremdet und damit auch den Blick und das Gefühl für das Wesentliche verloren hat.«
– Felicitas Erben
Musik aus Australien
»What Would Circe Do?« ist eine Auftragskomposition des australischen Komponisten Wally Gunn. Ein Künstler, der in seiner Musik nicht nur eigene Erfahrungen reflektiert, sondern immer wieder seinen Blick nach außen richtet, das Publikum ansprechen und berühren will. Handwerklich geschickt komponiert er sich wiederholende Muster und klare Strukturen. Ihre Schönheit liegt jenseits von gewohnten Harmonien – zwischen »Berechenbarem und Intuitivem«, so beschreibt er es selbst. Das Werk ist in enger Zusammenarbeit zwischen Ensemble und Komponist in Leipzig und Australien entstanden.
Wusstest du schon?
Mit der Geschichte des Titanen Prometheus beschäftigte sich seiner Zeit auch Ludwig van Beethoven: Er komponierte die Musik für das 1801 uraufgeführte Ballett »Die Geschöpfe des Prometheus« des Librettisten und Choreografen Salvatore Viganò.
Uraufführung: 20. April 2024, Opernhaus Leipzig durch Sjaella, als Bühnenmusik einer Ballettproduktion
Textdichterin: Felicitas Erben
Prototyp romantischer Kunst
Der Ballettklassiker um die Protagonistin »Giselle« ist so etwas wie ein Prototyp romantischer Kunst des 19. Jahrhunderts – entstanden durch die Autorschaft vieler Männer: Das Ballett basiert auf Texten von Heinrich Heine und Victor Hugo, zusammengesetzt durch den Schriftsteller Théophile Gautier mithilfe des Dramatikers Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges, ergänzt um die Musik von Adolphe Adam.
Für eine Neuproduktion des Balletts an der Oper Leipzig wurde das romantische Klischee von Giselle hinterfragt. Dem originalen Werk trat eine Neukomposition von Laura Marconi für Sjaella gegenüber. Die Stimmen der Sängerinnen, die Texte ihrer Altistin Felicitas Erben und die neue Musik erweiterten es durch die innere Perspektive seiner Protagonistin selbst.
Das ursprüngliche Ballett »Giselle« wurde am 28. Juni 1841 an der Pariser Oper uraufgeführt und gilt noch heute als eines der großen Meisterwerke des romantischen Ballettrepertoires.
Von Liebe, Verrat und Wahnsinn
Die traditionell auf die Bühne gebrachte Geschichte handelt von dem Bauernmädchen Giselle, das sich in den adeligen Albrecht verliebt, der ihr – neben der Tatsache, bereits einer anderen Frau versprochen zu sein – auch seine wahre Herkunft verschweigt. Giselle aber erfährt die Wahrheit, verfällt dem Wahnsinn und stirbt. Nach ihrem Tod wird sie zur Wili, einem Elfenwesen, und tanzt mit ihresgleichen durch die Nächte.
Blick ins Lexikon
Wili: Ein Fabelwesen in Heinrich Heines Erzählung alter Legenden
Nach der Sagenerzählung Heinrich Heines ist eine Wili eine Braut, die vor ihrer Hochzeit gestorben ist. Das ruhelose Wesen wird von nichts als der unbändigen Lust zu tanzen getrieben. Um Mitternacht erwachen die Wilis, und wer den tanzenden Wesen begegnet, der kann nicht anders, als es ihnen ungebremst gleich zu tun – »bis er tot niederfällt«.
Böse weibliche Geister?
Im traditionellen Ballett wurde Giselle meist als unschuldiges Mädchen und die tanzenden Wilis in unheimlichen und gespenstischen Szenerien dargestellt. Statt die unverheirateten Frauen als von Unwesen getriebene Rächerinnen zu präsentieren, könnte man sie aber auch als befreite Kämpferinnen für Gerechtigkeit verstehen. Frei zu tun und zu lassen, was sie wollen, frei von den Fesseln der Gesellschaft, deren Erwartungen sie zu Lebzeiten unterworfen waren; gestärkt im Zusammensein geteilter Erfahrung.
»Mit der Entscheidung für ›Giselle‹ war für mich ganz klar, dass wir an der […] Idee vom Frau-Sein nicht vorbeikommen. Das ist eine tiefe Auseinandersetzung, die auch mal unangenehm ist, auch für Männer.«
– Felicitas Erben
»La Dame d’onze heures«
Lucile Boulanger unterbricht die vokalen Sätze von Sjaella mit französischer Gambenmusik verschiedener Komponist:innen und Zeiten. Darunter ist ein eigens für sie geschaffenes Stück von Claire-Mélanie Sinnhuber: »La Dame d’onze heures«. Wörtlich übersetzt bedeutet der Titel so viel wie die »Elf-Uhr-Dame«, eigentlich ist es aber der Name einer Blume, die sich bei Sonnenschein entfaltet und zum Abend hin wieder schließt. Im Deutschen wird sie Dolden-Milchstern oder auch Stern von Bethlehem genannt.
Die neuen Texte von Felicitas Erben handeln von den inneren Gefühlen und Gedanken Giselles, befreien sich von vergangenen Klischees und spannen den Bogen in unsere Realität: Sie erzählen von der Abwesenheit prägender weiblicher Erfahrungen und Einflüsse in unserer Umwelt, von Gewalt und von fehlender Gleichberechtigung, von Wut, aber auch von Trost.
Ein Gegenpol zur ›alten‹ Giselle ist auch die neue Musik von Laura Marconi. Jedes von ihr komponierte Stück widmet sich einem anderen Stadium der Entwicklung Giselles und ihrer Gefühle: Das Verlangen und die naive Hoffnung eines freien Geistes in »Mein Grund, mein Puls«, dessen beklemmende Konfrontation mit den Grenzen seiner Umwelt in »Wo bist du?«, seine Entfaltung im rituellen, erst melancholischen »Lotus«, dann kraftvollen »Siamo là« (Wir sind da!).
Ané, anés‚ Ti parthenikí-su theljís oreótiti o vasiléfs tiz dhóksis, Christós, os amómitón-se nímfin eaftó irmósato sinafía akiráto.
En ghar to thelímati aftú paras-chómenos to káli sou dhínamin, katechthrón-te ke pathón a-ítiton édhiksen.
Engkarterísasan dhe ekíes pikrés ke vasánis dhrimitátes, dhipló stéfi disós-se katéstepse, ke paréstisen ek dheksión aftú os vasílisan pepikilménin.
Aftón dhisópison, Parthenomártis Christónime, Tis imnités-su dhothíne sotirían ke zoín ke mégha éleos.
Steh auf, steh auf, deine jungfräuliche Schönheit begehrte der König der Herrlichkeit, Christus, und machte dich sich selbst zur makellosen Braut durch eine unvergängliche Verbindung.
Da es sein Wille war, gab er deiner Schönheit Kraft, und er zeigte sich als Sieger über die Schmach und das leidlose Leiden.
Du ertrugst bittere Prüfungen und harte Qualen, und er krönte dich mit einem doppelten Kranz; er stellte dich zu seiner Rechten als geschmückte Königin.
Flehe ihn an, jungfräuliche Märtyrin, du Christusfreundin, dass er deinen Lobpreisenden gewähre das Heil, das Leben und das große Erbarmen.
[Kírie kírie Ne ájie Kírie] Kírie, i en polés amartíes peripesúsa jiní, tin sin esthoméni Theótita, mirofóru analavúsa táksin, odhiroméni míron-si pro tu entafiazmú komízi. Ími! Léghusa, óti níks-mi sinéçi ístros akolasías [Kírie Kírie]
Herr, die Frau, die in viele Sünden gefallen war, als sie dein göttliches Wesen erkannte, nahm die Gestalt der Myrrhenträgerinnen an und brachte unter Tränen wohlriechendes Öl dar noch vor deinem Begräbnis. »Wehe mir!«, sprach sie, »denn die Nacht hält mich gefangen, die Glut der Unzucht verzehrt mich.«
I Edhésa efrénete óti en di soró ton ajíon eplutísthi, Ghuría, Samoná ke Avívu ke to filóchriston pímnion sing-chaluméni voá.
Dhéfte filomártires lamprínthite en di mními ti fedhrá. Dhéfte, o filéorti, fotísthite, dhéfte ídhete fostíras uraníus en ji peripolévondas.
Dhéfte ke akúsate íon thánaton pikrón i jenéi adhámandes ipéstisan dhiá tin ateléftiton zoín.
Dhió ke eng-gi-ité óndes tis alithías kórin dhiésosan en mnímati zósan vevliménin ke ton dútis athetísanda pamíaron to oléthro parédhokan os fonéa ke aneleímona.
Ke ektenós dhisopúsi tin panajían Driádha tu risthíne ek fthorás ke periazmón ke pandíon kindhínon tus en písti ektelúndas ta mnimósina aftón.
Edessa frohlockt, denn es ist durch das Reliquiar der Heiligen bereichert worden – Gurias, Samonas und Abibus – und die christusliebende Herde ruft in freudiger Gemeinschaft:
Kommt herbei, ihr Märtyrerfreunde, erstrahlt am lichten Gedenktag! Kommt, ihr Festliebenden, werdet erleuchtet, kommt, seht die himmlischen Lichter, wie sie auf Erden umherwandeln.
Kommt und hört, welchen bitteren Tod die edlen, unerschütterlichen Märtyrer erlitten haben um des unvergänglichen Lebens willen.
Darum wurden sie auch als Garanten der Wahrheit jenes Mädchen rettend bewahrt, das lebendig ins Grab geworfen war; den aber, der dies verbrach – voller Gräuel und Gottlosigkeit –, übergaben sie dem Verderben, als Mörder und Erbarmungslosen.
Und nun flehen sie inständig die allheilige Dreifaltigkeit an, dass befreit werde von Verderbnis, Versuchungen und jeglicher Gefahr, wer in gläubigem Gedenken ihre Gedächtnisfeier vollzieht.
»What Would Circe Do?«
Text: Felicitas Erben
Circe, the sorceress, a bird with wings made of leaves
CHORUS A sorceress does not carry the answers, but she points you to the paths on which you will meet them.
CIRCE Half my voice is human, it’s the half that remains misunderstood.
PROMETHEUS Circe?
CIRCE (The sorceress …)
PROMETHEUS Circe!
CIRCE (… I am a bird …)
CHORUS She does not respond.
PROMETHEUS You—
CIRCE Me.
PROMETHEUS Circe!
CIRCE Prometheus.
CHORUS Something inhales breath darkness birdsong birth earth she
CIRCE Off the shore, in the chimerical biotope, I swell, shell-less, drink
dew of oleander, lost, at home, drift as a raft, as wood, as a leaf skeleton
from one bay to the other, remain as a stalactite in blue caves, and to those
who seek me in signs and swathes, I show myself, clinging as a salt crust
to calves, your eyes I will anoint, I raise the curtain in every body at the neuralgic point.
PROMETHEUS You are here!
CIRCE (I show myself …) I always was. You did not hear me.
PROMETHEUS I have called for you so often.
CIRCE (… to those who seek me) You did not hear. I always answered.
PROMETHEUS Why am I hearing you only now?
CIRCE I changed my voice from human, to plant, to bird.
It’s the voice that the heart hears.
PROMETHEUS It’s the one we forgot how to use.
CIRCE Is that why you called me?
May I sit here for a while to look at your chains which I can break but I cannot make you understand.
That’s why you, punished and wounded, are forced to look through the portal of pain to the other side.
You began to speak with a human voice they say and as the birds flew away the sap of truth dried up in you.
CHORUS What would you do, Circe, what would you do?
CIRCE Dry the silence around your burning chest, then grind it, sing and pray to it, make a paste of it, and apply it where your skin is thinnest.
Humans forget the essential over and over, again and again so history repeats itself.
When you close your eyes, what longing arises?
CHORUS Take the deepest, the first, and the calmest, take the clearest. They continue to forget and forget until pain makes them remember.
They remember.
PROMETHEUS Circe?
CIRCE (When you close your eyes …)
PROMETHEUS Circe!
CIRCE (…what longing arises?)
PROMETHEUS What would you do, Circe? What would you do to open hearts again to the essential?
CIRCE Speak like the moss and the lichens. Hum the forgotten songs of the birds.
Zirze, eine Zauberin, ein Vogel mit Flügeln aus Blättern
CHOR Eine Zauberin trägt nicht die Antworten, aber sie weist dir die Pfade, auf denen du ihnen begegnen wirst.
ZIRZE Die Hälfte meiner Stimme ist menschlich, es ist die Hälfte, die unverstanden bleibt.
PROMETHEUS Zirze?
ZIRZE (Die Zauberin …)
PROMETHEUS Zirze!
ZIRZE (… Ich bin ein Vogel …)
CHOR Sie antwortet nicht.
PROMETHEUS Du—
ZIRZE Ich.
PROMETHEUS Zirze!
ZIRZE Prometheus.
CHOR Ein Einatmen Luft Dunkelheit Zwitschern Geburt Erde Sie
ZIRZE
Vor der Küste, im chimärischen Biotop, schwelle ich, schalenlos, trinke
Tau von Oleander, verirrt, zuhause, treibe als Floß, als Holz, als Blattgerippe
von einer Bucht in die andere, harre als Stalaktit in blauen Höhlen, und die,
die mich suchen in Zeichen und Schwaden, denen zeige ich mich, hafte als Salzkruste
an Waden, deine Augen in Salbe getunkt, ich hebe den Vorhang in jedem Körper am neuralgischen Punkt.
PROMETHEUS Du bist hier!
ZIRZE (Ich zeige mich …) Das war ich immer. Du hörtest mich nicht.
PROMETHEUS Ich habe so oft nach dir gerufen.
ZIRZE (… zu denen, die mich suchen) Du hörtest mich nicht. Ich habe immer geantwortet.
PROMETHEUS Warum höre ich dich erst jetzt?
ZIRZE Weil ich meine Stimme von Mensch, zu Pflanze, zu Vogel gewandelt habe.
Es ist die Stimme, die vom Herz vernommen wird.
PROMETHEUS Es ist die, von der wir nicht mehr wissen, wie wir sie benutzen.
ZIRZE Hast du mich deshalb gerufen?
Darf ich mich setzen und deine Ketten betrachten, die ich brechen, dich aber nicht verstehen lassen kann.
Deshalb musst du, Bestrafter und Verwundeter, durch das Portal des Schmerzes auf die andere Seite blicken.
Man sagt, du hast begonnen mit einer menschlichen Stimme zu sprechen, und wie die Vögel davonflogen, vertrocknete auch der Saft der Wahrheit in dir.
CHOR Was würdest du tun, Circe, was würdest du tun?
ZIRZE Trockne die Stille um deine brennende Brust, dann zermahle sie, singe und bete zu ihr, mache eine Paste aus ihr und trage sie dort auf, wo deine Haut am dünnsten ist.
Die Menschen vergessen das Wesentliche, immer und immer wieder, und so wiederholt sich Geschichte.
Wenn du die Augen schließt, welche Sehnsucht steigt in dir auf?
CHOR Nimm die Tiefste, die Erste, und die Ruhigste, nimm die Klarste.
Sie werden weiter vergessen, solange, bis der Schmerz sie erinnern lässt.
Und sie erinnern sich.
PROMETHEUS Zirze?
ZIRZE (Wenn du die Augen schließt …)
PROMETHEUS Zirze!
ZIRZE (…welche Sehnsucht steigt in dir auf?)
PROMETHEUS Was würdest du tun, Zirze? Was würdest du tun, um die Herzen wieder für das Wesentliche zu öffnen?
ZIRZE Sprich wie das Moos und die Flechten. Summe die vergessenen Lieder der Vögel.
Alles was wir über unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erzählen, ist von Abwesenheit geprägt.
Wo bist du?
Es ist eine geschlechterbezogene Lücke in den wissenschaftlichen Daten. Sie durchzieht unsere Kultur, unsere Nachrichten, unsere Literatur, unsere Stadtplanung und unsere Wirtschaft.
Diese Leerstelle hat eine ausdrücklich weibliche Form.
Ich brauche dich.
Wir leben in einer immer stärker auf Daten basierten – und von Daten beherrschten Welt – Big Data.
Algorithmen produzieren unsere Wahrheiten, die zu Halbwahrheiten werden, da die Daten mit denen sie gespeist sind, Frauen übergehen.
Ich verehre dich.
Denken Sie mal an ein Genie ...
.
Haben Sie sich auch einen Mann vorgestellt? – Keine Sorge, wir alle haben diese unbewussten Vorurteile.
Wir haben so viele weibliche Genies aus der Geschichte heraus geschrieben, dass sie uns nicht mehr so einfach in den Sinn kommen.
Ich kann nicht ohne dich.
Das antike Griechenland gilt als die Wiege der Demokratie, obwohl die Hälfte der Bevölkerung explizit vom Wahlrecht ausgeschlossen war.
Du fehlst mir so.
Laut Aristoteles war der weibliche Körper der »von außen nach innen gekehrte« männliche Körper.
Aua.
Die Eierstöcke waren weibliche Hoden und lagen deshalb innerhalb des Körpers, weil es Frauen – so glaubte man(n) – an »vitaler Hitze« fehlte.
Du bist so heiß.
Das durchschnittliche Smartphone im Jahr 2017 ist knapp 14 cm groß. Für den Durchschnittsmann mit nur einer Hand bedienbar – während die Hand der Durchschnittsfrau kaum größer als das Smartphone selbst ist.
»Denken Männer an eine ›Person‹, so stellen Sie sich in 80 % der Fälle einen Mann vor.«
Es gibt fünf mal mehr Studien über erektile Dysfunktion, als über PMS.
75 % der weltweiten unbezahlten Carearbeit verrichten Frauen.
Das britische Woman and Equality Commitee gab 2017 sechs Empfehlungen heraus, wie man die Zahl der Frauen im Parlament erhöhen könnte. Es wurden alle abgelehnt.
Autos, die mit ihren Sicherheitsvorrichtungen weibliche Körper nicht berücksichtigen. Oh, Liebste. Häusliche Gewalt
Pflege. Femizid. Eine Welt ohne Waffen? KI-Systeme steuern
zunehmend mehr Diagnosen in der Medizin – Datenlücken können dort für Frauen tödliche Folgen haben. Bleib da! Maschinen, die nicht für die Bedienung von Frauen
gemacht sind. Algorithmen die ihrerseits Männer
bevorzugen. Ich will mehr von dir. Gesetzliche Gleichberechtigung ist nicht dasselbe wie die konkrete Gleichheit der M ö g l i c h k e i t e n.
D a s S c h w ei g en
ist allgegenwärtig.
Wo sind die Frauen? Ich kann sie nicht sehen. Ich kann sie nicht hören.
Tim Achtermeyer MdL * Judith und Tobias Andreae * Dr. Frank Asbeck und Susanne Birkenstock * Bettina Böttinger und Martina Wziontek * Anja Bröker * Philipp Buhr und Marie-Madeleine Zenker * Katja Burkard und Hans Mahr * Claudia Cieslarczyk und Heiko von Dewitz * Rüdiger und Andrea Depkat * Guido Déus MdL * Prof. Dr. Udo und Bettina Di Fabio * Walter Droege und Hedda im Brahm-Droege * Ralf und Antje Firmenich * Tobias Grewe und Dr. Jan Hundgeburth * Jörg Großkopf und Peter Daubenbüchel * Prof. Monika Grütters * Lothar und Martha Harings * Dr. Bernhard Helmich und Mai Hong * Dr. Eckart und Ulla von Hirschhausen * Dr. Sabine Hoeft und Thomas Geitner * Prof. Dr. Frank G. und Ulrike Holz * Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Brigitte Holzgreve * Martin Hubert und Martina und Martha Marzahn * Stephan und Sirka Huthmacher * Dirk und Viktoria Kaftan * Dr. Christos Katzidis MdL und Ariane Katzidis * Andrea, Tim und Jan Kluit und Edgar Fischer * Dr. Eva Kraus * Dr. Markus Leyck Dieken und Peter Kraushaar * Peter und Katharina Limbourg * Nathanael und Hanna Liminski * Horst und Katrin Lingohr * Marianne und Stefan Ludes * Dr. Peter Lüsebrink und Karl-Heinz von Elern * Michael Mronz und Markus Felten * Prof. Dr. Georg und Doris Nickenig * Alexandra Pape und Malte von Tottleben * Hans-Arndt und Julia Riegel * Prof. Dr. Manuel und Aila Ritter * Matthias und Steffi Schulz * Stephan Schwarz und Veronika Smetackova * Prof. Walter Smerling und Beatrice Blank * Peter und Annette Storsberg * Prof. Burkhard und Friederike Sträter * Prof. Dr. Hendrik Streeck MdB und Paul Zubeil * Ulrich und Petra Voigt * Oliver und Diane Welke * Dr. Vera Westermann und Michael Langenberg * Dr. Matthias Wissmann und Francisco Rojas * Christian van Zwamen und Gerd Halama
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Alexandra Asbeck (Bonn) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai (Bonn) *Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Christoph Beckmanns (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Christoph Berghaus (Köln) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Christiane Bless-Paar und Dr. Dieter Paar (Bonn) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn) * Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Elisabeth Einecke-Klövekorn (Bonn) * Heike Fischer und Carlo Fischer-Peitz (Königswinter) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) * Johannes Geffert (Langscheid) *Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Carsten Gottschalk (Koblenz) * Ulrike und Axel Groeger (Bonn) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Peter Henn (Alfter) * Prof. Ingeborg Henzler und Dr. Mathias Jung (Bendorf-Sayn) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Matthiaß-Küster und Norbert Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Florian H. Luetjohann (Kilchberg, CH) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Dr. Charlotte Mende (Bonn) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn) * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn) * Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) * Dr. Nicola und Dr. Manuel Mutschler (Bonn) *Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Wolfram Nolte (Bonn) * Mark und Rita Opeskin (Bonn) * Céline Oreiller (Bonn) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Ingrid Scheithauer (Meckenheim) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Dr. Andreas Stork (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Dr. Sabine Trautmann-Voigt und Dr. Bernd Voigt (Bonn) * Katrin Uhlig (Bonn) * Carrie Walter und Gabriel Beeby (Bonn) * Carrie Walter und Gabriel Beeby (Bonn) * Susanne Walter (Bonn) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Gegründet 2005, hat Sjaella seit Jahren einen festen Platz in der universalen Vokalmusik-Szene, konzertiert im Rahmen renommierter Festivals – Early Music Festival Utrecht, Rheingau Musik Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival – und wurde mit Preisen zahlreicher Wettbewerbe ausgezeichnet. Konzertreisen führten das Ensemble zuletzt nach Australien, Mexiko, Jordanien, Aserbaidschan, Ungarn, Südafrika und in die USA sowie in namhafte Konzerthäuser wie Mozarteum Salzburg, Wiener Musikverein und Flagey Brüssel. Das Repertoire von Sjaella gewinnt seine Vielseitigkeit durch eine in der Musikwelt unterrepräsentierte Stimmbesetzung.
Die sechs Sängerinnen kombinieren neue Werke mit Alter Musik, widmen sich Volksweisen verschiedener Kulturen und fühlen sich auch zum Jazz hingezogen. Die Alben »Preisung«, »Meridiane NORD« und »Origins« erhielten eine Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. In der Spielzeit 2023/24 war Sjaella elementarer Bestandteil der Ballett-Produktion »Giselle« an der Oper Leipzig. Anfang 2025 hatte die eigens für Sjaella komponierte Kammeroper »Primero Sueño« in New York City in den MET Cloisters Premiere.
Lucile Boulanger erhielt ihren ersten Gambenunterricht im Alter von fünf Jahren. Sie studierte zunächst in Paris und Cergy und absolvierte ihr Diplom mit Auszeichnung in der Klasse von Christophe Coin am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe, wie des Internationalen Viola da gamba Wettbewerb Bach-Abel in Köthen, der Società Umanitaria di Milano oder der Musica Antiqua Brügge. Als gefragte Kammermusikpartnerin arbeitet sie etwa mit Philippe Pierlot und Christophe Rousset und wirkt zudem bei größeren Ensembles wie dem Ensemble Correspondances, Les Talens Lyriques oder Pygmalion mit. Ein weiterer Schwerpunkt ist ihre Tätigkeit in mehreren Gamben-Consorts. Zudem gibt sie regelmäßig Rezitale.
Ihre beiden Duo-CDs mit dem Pianisten und Cembalisten Arnaud De Pasquale beim Label Alpha wurden in Frankreich mehrfach ausgezeichnet. 2025 erhielt sie bei den französischen Victoires de la musique classique die Ernennung zur Instrumentalsolistin des Jahres. Mit dem aktuellen Album »La Messagère« veröffentlichte Boulanger 2024 ein Streifzug durch die französische Gambenmusik von Barock bis Gegenwart.
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 12–20 Uhr) oder per E-Mail (awareness@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinanders sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2025 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion: Sarah Avischag Müller Julia Grabe
Die Texte von Noomi Bacher sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.