Unter den Kleinen sind sie die Größten: Die Compagnia di Punto spielt Beethovens 3. Sinfonie in einer Kammerfassung – für 10 Musiker:innen.
Um auf einem hohen Niveau zu musizieren, reicht es nicht, dass jede:r im Ensemble ihr oder sein Instrument besonders gut spielt. Entscheidend ist auch, wie präzise alle aufeinander hören. Besonders deutlich wird das beim gemeinsamen Einstimmen: Dabei geht es zunächst darum, Stille zuzulassen, um dann die vorgegebene Tonhöhe wahrzunehmen und aufzunehmen. Nur wenn wirklich alle genau hinhören, können sie sich als Ensemble auf einen gemeinsamen Ton einigen.
Auch neben dem Einstimmen ist der Fokus zentral für unser Hören: Würden alle akustischen Reize unserer Umgebung gleichzeitig und gleich stark auf uns einströmen, wären wir vollkommen überfordert und könnten die Informationen nicht verarbeiten. Die Ohren nehmen zwar die Töne auf, doch das eigentliche Hören findet im Gehirn statt. Hier werden die Reize gefiltert, sortiert und interpretiert – ganz ohne unser bewusstes Zutun.
Das Gehirn wählt aus, was gerade relevant ist, und lässt nur diese Informationen zur weiteren Verarbeitung durch. Jeder Mensch hat dabei im Laufe seines Lebens unterschiedliche Geräusche als relevant oder bedeutungsvoll gelernt – je nachdem, welche Erfahrungen er oder sie bisher gemacht hat und in welcher Situation er oder sie grade ist. Deshalb hört jeder auf seine eigene Art und erschafft so seinen ganz persönlichen Höreindruck.