Musik über Leben und Tod, Freude und Trauer. Einander gegenübergestellte Musiksprachen des Barock und der heutigen Zeit. Und das Zusammentreffen von Musikern, die sich gerne jenseits ihrer musikalischen Bubble ausprobieren.
Sa. 2.9.
16 Uhr, Festivalzentrale an der Kreuzkirche
Life & Death
- Vokal
- Vergangene Veranstaltung
- € 48 / 28
Mitwirkende
- B’Rock Orchestra
- B’Rock Vocal Consort
- Olivia Vermeulen Mezzosopran
- Kalle Kalima Jazzgitarre & Komposition
- Andreas Küppers Künstlerische Leitung
Programm
»Remember Me«: Quintuplet Variation, Guitar Variation & Overture: aus »Dido & Aeneas, Remembered«
»Dido and Aeneas« Z 626, , Auszüge: Ouvertüre, »Thy hand Belinda«, »When I am laid«, »With drooping Wings«
»Ach dass ich Wassers gnug hätte«
»Lamento of Dry Rivers«, Kompositionsauftrag von B’Rock
»Erbarme Dich, mein Gott« aus der Matthäus-Passion BWV 244
»Wir wissen, so unser irdisches Haus«
»Halbvoller Reue«, Kompositionsauftrag von B’Rock
»Tief gebückt und voller Reue« aus der Kantate »Meine Herze schwimmt im Blut« BWV 199
»May my mistakes make me«
»Kalle & Olivia«
»I heard a voice from heaven« aus »Service for the Burial of the Dead«
»Venus and Adonis«, Auszüge: Ein Ground, »With solemn pomp«, »Mourn for thy servant«
Auf einen Blick
Beschreibung
Leben und Tod, die ultimativen Gegensätze: sie sind doch auch ganz nah beieinander. Eindrücklich erlebbar wird das in der feinsinnigen und lebensvollen Trauermusik, die im 17. Jahrhundert entstanden ist. Kein Wunder in einer Zeit, in der der Tod allgegenwärtig war, Kriege, Seuchen, Armut und Gefahren die Menschen begleiteten. Die Musik des Frühbarock hat ihre Ausdruckskraft bis heute nicht verloren. Stücke wie die Solokantate »Ach dass ich Wassers gnug hätte« von Johann Christoph Bach, dem Onkel zweiten Grades von Johann Sebastian, oder das Lamento der Dido aus Henry Purcells Oper »Dido und Aeneas« sind erschütternd in ihrer Klage. Doch in den Trauermotetten, Begräbniskantaten und Anthems aus dem frühbarocken England und Deutschland spricht auch stets eine tröstliche Lebensfreude. Vielleicht speist sich diese aus dem Gottvertrauen der Menschen und der Hoffnung auf das Jenseits.
Das Originalklangensemble B’Rock hat daraus ein Panorama des Lebens zusammengefügt: Auf die Werke der Alten Musik antworten neue Kompositionen des finnischen Komponisten und Jazzgitarristen Kalle Kalima. Der finnische Allround-Musiker bringt seine E-Gitarre auf unerhörte Weise in das Ensemble ein. Hier gehen Musiker:innen aus verschiedenen Traditionen entdeckungsfreudig aufeinander zu. Kalima gewinnt den Tonsätzen des 17. Jahrhunderts zutiefst zeitgenössische Klangwelten ab. Dabei überspringt er musikalische Stilgrenzen mühelos: Zwischen den barocken Vorbildern, Jazz, Minimal Music oder Postmoderne im Geiste Alfred Schnittkes findet er einen eigenen Weg. Zu Auszügen aus seiner gefeierten Musiktheaterproduktion »Dido and Aeneas remembered« (2019) kommen neu entstandene Kompositionen.
Die Künstler:innen werden für das Projekt gefödert von der Tax Shelter-Maßnahme der belgischen Regierung durch Flanders Tax Shelter.
Kalle Kalima wird gefördert von Taike Arts Promotion Centre Finland.