Der in London lebende Komponist und Multiinstrumentalist Barak Schmool widmet sich seit seiner Kindheit den Musiken der Welt. Damit passt er ideal zum reisenden Schlagzeuger Bernhard Schimpelsberger! Beim Beethovenfest bringt der aktuelle Fellow Schmools neues Schlagzeugkonzert zusammen mit dem Beethoven Orchester Bonn zur Uraufführung.
Sie sind Komponist und Musiker vieler Genres. Wie haben Sie diese Vielfalt entwickelt? Wo liegt Ihre musikalische Heimat?
Barak Schmool: Mein Elternhaus war schon ein Schmelztiegel. Ich stamme aus einer jüdischen Familie mit komplexer Abstammung, in der drei oder vier Sprachen gesprochen wurden. So kam ich früh mit verschiedenen Musikkulturen in Kontakt. In London, wo ich aufwuchs, war ich von Menschen aus aller Welt umgeben. Jeden Tag hörte ich indische Musik, die durch die Wand von meinen Nachbarn drang. Später studierte ich Musik aus anderen Ländern: afrikanische, kubanische, brasilianische, peruanische und Musik vom Balkan. Habe ich eine musikalische Heimat? Vielleicht früher, in meinen Jazzgruppen. Doch diese Heimat war immer mit London verbunden – ein Zuhause der Vielfalt.
Welche Instrumente spielen Sie?
Ich habe Saxofon an der Royal Academy of Music in London studiert. Währenddessen begann ich, Schlagzeug zu spielen, und nahm Tabla-Unterricht bei einer berühmten indischen Musikerfamilie. Meine Lehrer waren die Söhne von Imrat Khan, einem der größten Sitarspieler. Außerdem habe ich mich mit brasilianischer, kubanischer und afrikanischer Percussion beschäftigt, besonders mit der Musik und den Kulturen Ghanas. Sogar für den Präsidenten Ghanas und die ghanaische Fußballmannschaft habe ich gespielt.