Von wegen Frikassee: Beethovens Sinfonien in Kammerbearbeitungen öffnen die Ohren nochmal neu! In der Reihe Symphonie en miniature mit drei Konzerten im Rhein-Sieg-Kreis laden wir ein, seine Sinfonik als Trio, Quartett oder Nonett zu erleben. Christoph Vratz schreibt darüber, warum zu Beethovens Zeit die Bearbeitungen florierten und was der Reiz dieser Reduktionen ist.
Ein Fall für Trüffelsuchende! Das Feld der musikalischen Bearbeitungen scheint unermesslich und bietet immer noch Raum für Entdeckungen und Kostbarkeiten. In einer Zeit ohne Schallplatten, CDs oder Streaming-Dienste waren diese Bearbeitungen von großer Bedeutung: Zum einen, um Musik populärer zu machen, zum anderen, um Werke für größere Besetzung salon- oder wohnzimmertauglich zu gestalten. Solokonzerte oder Sinfonien fanden im frühen 19. Jahrhundert in Form von Hausmusik eine beachtliche Verbreitung.
Gerade die Sinfonien Ludwig van Beethovens haben eine fast magische Anziehung auf Arrangeur:innen ausgeübt, schon zu Lebzeiten des Komponisten. Heute würden wir von Follower:innen sprechen, damals waren es vor allem seine Mitarbeiter und Schüler, die mit großer Begeisterung ihrem Meister gefolgt sind und seine Werke neu arrangiert haben.