Cellistin trifft Astrophysikerin: Eine unwahrscheinliche Kombination für ein Gesprächskonzert. Tanja Tetzlaff und Suzanna Randall wollen über unsere Erde sprechen – mit Worten und Tönen. Wir haben die beiden gefragt, wie sie sich den Abend im Beethoven-Haus Bonn vorstellen.
Sonate für Cello und Erde – das ist der Titel Ihres gemeinsamen Gesprächskonzerts. Was verbirgt sich dahinter?
Tanja Tetzlaff: Ein Thema, das mir seit Jahrzehnten am Herzen liegt und mich unglaublich besorgt: der Klimawandel. Auch als Musikerin muss ich dazu die Stimme erheben. Wie sollen wir in 50 Jahren noch Konzerte veranstalten, wenn drumherum das Chaos ausbricht? Unsere Welt bröckelt – wir Musizierende müssen auf diese Themen Bezug nehmen.
Suzanna Randall: Wir möchten an diesem Abend die Angst und Hoffnungslosigkeit, die man angesichts der Klimakrise verspüren kann, musikalisch zum Ausdruck bringen – und dann auch darüber sprechen. Wir hoffen, beim Publikum den emotionalen Zugang zum Thema zu öffnen.
Wie kam die Zusammenarbeit zwischen Ihnen zustande?
Tanja Tetzlaff: Ich mache oft Konzerte in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen. Sie vermitteln Fakten und ich schaffe mit meiner Musik den emotionalen Rahmen, damit diese Fakten vom Publikum aufgenommen, verstanden und auch erfühlt werden können. In diesem Fall hatten das Beethovenfest Bonn und ich die Idee, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der die Erde aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Wenn man sich um die Probleme kümmert, die wir Menschen auf der Erde verursacht haben, ist der Blick auf den Planeten als Ganzes unglaublich wichtig. Daher haben wir Suzanna Randall als Astrophysikerin und Astronautin in Ausbildung gewonnen. Ich freue mich sehr darauf, im Gespräch mit ihr meinen Horizont zu erweitern. Denn ich habe von Raumfahrt und dem Weltall keine Ahnung.