Das waren unsere Talents 2025

Vier Streicher:innen und eine Pianistin waren über die vergangenen Monate besonders eng mit dem Festival verbunden: Als Beethovenfest Talents nahmen sie an unserem neuen Förderprogramm teil. Für sie ein bedeutender Schritt auf dem Weg in eine internationale Karriere – für die Festivalfamilie ein Glücksfall.

Sie studier(t)en in Berlin und Frankfurt, kommen aus Deutschland, der Türkei, Südkorea und Großbritannien und haben beeindruckende Wettbewerbserfolge vorzuweisen. Benjamin Günst und Louisa Staples an der Violine, Bratscher Eric Moon, Cellistin Anouchka Hack und Pianistin Lal Karaalioğlu wurden ausgewählt, um mit Coachings und gemeinsamer Kammermusik als Gruppe zusammenzuwachsen und sich als Solist:innen weiterzuentwickeln. Ermöglicht hat das neue Programm die Romy-Gohlke-Stiftung. 

Unsere Beethovenfest Talents bereicherten zahlreiche Events über das Jahr und stellten sich jeweils in Recitals vor. Inzwischen sind sie vom Beethovenfest nicht mehr wegzudenken: Von Programmvorstellungen über Sommerfeste des Freundeskreises oder die Telekom-Jubiläumsfeier bis zum großen Abschlussabend im Hochhaus waren sie Säulen des Festivals und sind dem Publikum ans Herz gewachsen. Wir schauen zurück auf den sympathischen Erstlings-Jahrgang.

9. Mai 2025: Programmvorstellung in der Fabrik 45

Schon Monate vor Beginn des Festivals trafen die jungen Musiker:innen erstmals aufeinander – und bereiteten direkt einen gemeinsamen Auftritt vor. Sie bildeten zusammen mit einigen der aktuellen Fellows die rasante Showband für die Programmvorstellung des Beethovenfests 2025, einem Event für Partner und Förderer des Festivals sowie die Presse. 

Als Streichquartett präsentierten sie einen Satz von Jubilar Dmitri Schostakowitsch, dessen Schaffen im Festival eine große Rolle spielte. Nur wenige Tage hatten Sie für die Proben dazu. Aber wie Cellistin Anouchka Hack festellte, »Wir haben gleich gemerkt: Wow, das passt, das macht richtig Spaß!«

27. April 2025: Programmvorstellung für den Freundeskreis in der Godesburg

Die Pianistin der Talents Lal Karaalioğlu bescherte bereits wenige Wochen zuvor dem Beethovenfest-Freundeskreis eine begeisternde Programmvorstellung. Sie umrahmte die Präsentation von Intendant Steven Walter mit Musik u. a. von Beethoven und sammelte erste Fans im Publikum.

Juli 2025: Sommerfest des Freundeskreises auf Burg Lede & Telekom Jubiläumsfest in der Remigiuskirche

Im Sommer durfte der Freundeskreis die fünf Musiker:innen in einem charmanten Kammerkonzert erleben, das dem Sommerfest auf Burg Lede beigeordnet war. Aber auch ganz Bonn lernte das Quintett kurz darauf kennen: Bei der ganztägigen Jubiläumsfeier der Deutschen Telekom traten sie auf den Open Air-Bühnen und in der Bonner Remigiuskirche auf – Sitzsäcke in Magenta waren eine willkommene Ausruhgelegenheit bei dem dichten Konzerttag.

3. September 2025, Historischer Gemeindesaal Bad Godesberg

Die türkische Pianistin liebt das Interdisziplinäre – in ihrem Studium an der Berliner Barenboim Said Akademie verbindet sie visuelle und musikalische Künste in eigenen Projekten. Sie präsentierte in ihrem Soloprogramm beim Festival spannende Gegenüberstellungen von Komponisten und Komponistinnen des 19. Jahrhunderts.

6. September 2025, Collegium Leoninum

Unter dem wunderschönen Rippengewölbe des Collegium Leoninum bestritt Benjamin Günst sein Recital im Festival. Zurzeit studiert er an der Berliner Musikhochschule Hanns Eisler. Er spielte einige Lieblingsstücke des Repertoires, etwa die zweite Violinsonate von Ravel. Begleitet wurde er vom zweiten Preisträger der vergangenen Telekom Beethoven Competition Lovre Marušić.

9. September 2025, Augustinum

Ein Power-Duo: Die beiden Schwestern Anouchka und Katharina Hack gestalten gern moderierte Konzerte mit kurzweilig gemischten Programmen. Im aparten Saal des Augustinum Bonn luden sie zur »Verschwesterung« ein und kamen intensiv mit dem Publikum ins Gespräch – von der Bühne aus und in der Pause.

10. September 2025, Kreuzkirche

Mit großem Ton und kraftvollem Ausdruck lässt Eric Moon seine Bratsche singen. Der Südkoreaner, zur Zeit im Studium bei Tabea Zimmermann in Frankfurt, gestaltete ein Feierabendkonzert in der Kreuzkirche mit einem ungewöhnlichen Begleitinstrument: Igor Klokov begleitete ihn an der Gitarre. Sie spielten Arrangements von barocker Musik über Paganini bis Franz Schuberts »Winterreise«. Dabei nutzten die Musiker verschiedene Raumpositionen und Hör-Winkel.

17. September 2025, Burg Namedy

Eine mittelalterliche Burg komplett mit Burggraben, Ritterrüstung und einem prächtigen Spiegelsaal – auf Namedy spielte Louisa Staples ihr Recital. Die britische Geigerin studiert gemeinsam mit Benjamin Günst an der Berliner Hanns Eisler Musikhochschule. Begleitet vom erfahrenen Pianisten Boris Kusnezow spielte sie vier dramatische und leidenschaftliche Werke, darunter die zerrissene Sonate von Leoš Janáček.

20. September 2025, Design Offices Neuer Kanzlerplatz Bonn

Zum Schluss der Konzertserie trafen die Talents nochmals als Kammermusik-Ensemble zusammen. Sie traten beim extravaganten Motto-Abend im Hochhaus in zwei Formationen auf: Als Klavierquintett mit Lal Karaalioğlu und als Streichquintett, wobei die renommierte Cellistin Anastasia Kobekina zu den Talents dazukam. Brahms’ Klavierquintett und Schuberts Streichquintett standen auf dem Programm. Beides sind romantische Lieblingsstücke, die in einen spannenden Kontrast zum restlichen Programm des Abends auf zwei Floors mit Avantgarde, queerer Performance und Publikumsbegegnungen traten. Für die fünf Talents ein Höhe- und Schlusspunkt einer intensiven Reise, für den sie vom Publikum gefeiert wurden.

Auch in den folgenden Jahren werden neue Jahrgänge von Beethovenfest Talents das Festival begleiten – wir hoffen, noch zahlreichen Talenten ein Sprungbrett bieten zu können.