Seit Jahrzehnten gehört die in Tiflis geborene Russin Elisabeth Leonskaja zu den gefeierten Pianistinnen unserer Zeit. Noch als Studentin gewann sie Preise bei den internationalen Klavierwettbewerben Enescu, Marguerite Long und Queen Elisabeth. Ihre musikalische Entwicklung wurde entscheidend von ihrer Zusammenarbeit und Freundschaft mit Swjatoslaw Richter geprägt.
1978 verließ Elisabeth Leonskaja die Sowjetunion und machte Wien zu ihrem Wohnsitz. Seither tritt sie als Solistin mit fast allen erstklassigen Orchestern der Welt auf. Sie ist regelmäßig bei den Festivals in Wien, Schleswig-Holstein, Schwarzenberg und Hohenems zu erleben. Mit Solorezitals ist sie in den Klavierreihen der großen musikalischen Zentren von Paris über Wien bis Tokio präsent. Bei aller solistischen Tätigkeit behält die Kammermusik einen wichtigen Platz in ihrem Schaffen.
Elisabeth Leonskajas Veröffentlichung »Paris« erschienen bei eaSonus, mit Werken von Ravel, Enescu und Debussy, wurde von der Jury des International Classical Music Awards (ICMA) zur Solo-Einspielung des Jahres 2014 erklärt. Die Gesamtaufnahme der Klaviersonaten von Franz Schubert in zwei Bänden zu je vier CDs liegt seit 2019 vor. Im Januar 2020 folgte eine Doppel-CD mit Variationen und Klaviersonaten von Robert Schumann. Seit 2021 nimmt Elisabeth Leonskaja für Warner auf. Ein Mozartsonaten-Zyklus und die Beethoven-Klavierkonzerte Nr. 3 und 4 sind bereits erschienen. Es folgten die Klavierkonzerte von Schumann und Grieg sowie die Werke der Zweiten Wiener Klavierschule für Klavier solo.
In ihrer zweiten Heimat, der Republik Österreich, ist sie Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses. 2006 wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse für besondere Verdienste um die Kultur des Landes verliehen, die höchste Auszeichnung Österreichs. In Georgien wurde sie 2016 zur Priesterin der Kunst ernannt, die höchste Auszeichnung des Landes für eine:n Künstler:in. 2020 erhielt sie den International Classical Music Award (ICMA) für ihr Lebenswerk.