Ein Beethovenfest der Bilder

Das Beethovenfest Bonn 2023 mit »Musik über Leben« ist zu Ende. Die dreieinhalb Wochen boten packende Konzerte mit Künstler:innen und Ensembles der Spitzenklasse, volle Säle, standing ovations sowie unzählige Gespräche und Begegnungen. Die Musik hat uns alle verbunden und belebt, uns das Leben in all seinen Facetten gezeigt.

Die schönsten Festivalbilder haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt – zum Erinnern und Teilen.

Ein Weltklasse-Orchester wie das Mahler Chamber Orchestra oder das Tonhalle-Orchester Zürich zu erleben – das sind Erfahrungen, die nachwirken. Im Beethovenfest 2023 kamen erneut aufregende Stars nach Bonn: eine besondere Ehre war das Debüt der jungen Cellistin Anastasia Kobekina im Eröffnungskonzert. Im Abschlusskonzert durften wir mit Christian Tetzlaff einen gefeierten Geiger unserer Zeit hören. Außergewöhnliche Pianist:innen wie Isata Kanneh-Mason, Kit Armstrong und Alexander Lonquich bescherten uns ergreifende Recitals. 

Was uns besonders freut: Die berühmten Künstler:innen trugen auf ganz unterschiedliche Weisen etwas zu unserem Festival-Motto »Musik über Leben« bei: Zum Beispiel durch die Bespielung des Opernfoyers mit der Vogelmusik John Luther Adams’ (Chamber Orchestra of Europe), mit dem aufwühlenden Orchesterarrangement der Anklagedichtung Jürg Halters »Wir sind gute Menschen« (Tonhalle-Orchester Zürich) oder mit einem berührenden Liederabend über Mensch und Natur (Sopranistin Anna-Lena Elbert).

»Die Zukunft beginnt in der Gegenwart« 
– Steven Walter

Bunt wie das Leben sind auch die Fellows des Beethovenfests 2023. Mit dem neuen Fellowship-Programm möchte das Beethovenfest innovative kreative Ideen fördern – so wie damals das Bonner Umfeld den jungen Beethoven, den Systemsprenger, gefördert hat.

Auf ganz unterschiedliche Weise prägten die Fellows das Festival: Ob neue Kompositionen (Abel Selaocoe, oneMusic), Konzertdesign (Iñigo Giner Miranda), multimediale Konzerterlebnisse (Kane Kampmann), neue Orchester-Konzepte (Stegreif, oneMusic), interkultureller Austausch (Abel Selaocoe), Workshops oder gemeinsame Feiern (Stegreif) – sie alle haben auf ihre Weise dazu beigetragen, dem Beethovenfest Leben einzuhauchen und es zu einer aufregenden Innovationswerkstatt zeitgenössischer Klassik zu machen.

Ganz besonders freuen wir uns, dass sich mit dem oneMusic Orchestra unter Yoel Gamzou ein Orchester beim Beethovenfest neu gründen konnte – »das passiert ganz selten im Universum«, meint Steven Walter.

Was wir 2022 angefangen haben, führten wir dieses Jahr erfolgreich fort: Ein Residenzkünstler und ein Residenzensemble ließen das Publikum intensiv in die Breite ihres Schaffens eintauchen.

Pianist Fabian Müller ist in Bonn-Endenich aufgewachsen und gab am Eröffnungswochenende sein Debüt in der Oper Bonn mit dem Tonhalle-Orchester Zürich. Eine Woche später gestaltete er mit befreundeten Künstler:innen ein Stadtteilfest in seinem Bonner Heimatviertel.

Das New Yorker Streichquartett Brooklyn Rider spielte drei Konzerte mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Auf das Konzert mit Star-Mandolinist Avi Avital folgten Konzerte mit Musik über die vier Elemente (»Four Elements«) sowie dem Klang ihrer Heimat (»New York Sound«).

Die Residenzen waren Teil der Nachhaltigkeits-Strategie, die wir mit dem diesjährigen Festivalmotto angestoßen haben. Zum einen entfalten die facettenreichen Programme eine nachhaltige künstlerische Wirkung. Zum anderen werden auch die Kosten für die Umwelt vermindert: Mit Fabian Müller fiel die Wahl auf einen lokalen Künstler, was nicht nur Reisekosten spart, sondern auch ein Plädoyer für die Förderung lokaler Talente ist. Die gesamte Tournee des amerikanischen Streichquartetts konnte dank verschiedener Klimapartner klimaneutral durchgeführt werden – und der verlängerte Aufenthalt minimierte den Emissions-Ausstoß.

Das Beethovenfest Bonn 2023 wurde in der ganzen Stadt und Umgebung gefeiert. In über 30 Spielstätten präsentierten die Künstler:innen ganz unterschiedliche Formate. Darunter befinden sich auch viele ungewöhnliche Orte, an denen sonst keine klassische Musik erklingt, die neue Hörerfahrungen erschließen und Räume für neue künstlerische Begegnungen bieten. Ob im Post Tower, dem ehemaligen Plenarsaal des Bundestags, der Alten Bonner Fahnenfabrik, im Indoor-Campingplatz BaseCamp, in den vielen intimen Spielstätten auf der Kulturmeile Endenich oder Open Air im Kottenforst oder im Stadtzentrum – das Beethovenfest tummelte sich in der ganzen Stadt und brachte die Musik zu den Menschen.

Das Herzstück: Die diesjährige Festivalzentrale Kreuzkirche. Das Bonner Künstlerkollektiv freeters gestaltete dort einen Ideenraum, der Platz für 18 Veranstaltungen, Konzerten und Diskurs-Veranstaltungen bot.

Das Feiern, die Begegnung und der Austausch sollen nicht zu kurz kommen beim Beethovenfest. In ernsten und lockeren Settings, als Podiumsdiskussion, Vortrag, Konzerteinführung, Live-Radioshow, Künstlergespräch oder interaktives Format haben wir das Gespräch mit dem Publikum und allen Beteiligten gesucht. Zahlreiche feierliche Momente und die Freude über tolle musikalische Erlebnisse haben Zuhörende und Künstler:innen mitenander geteilt, sei es bei offiziellen Empfängen, bei gemeinsamen Selfie-Sessions nach dem erfolgreichen Konzert, an der bee.mobil-Fotostation oder bei den verschiedenen Parties wie »Beethovenfest x Electronic Beats«.

Wir bedanken uns bei allen, die dieses wundervolles Beethovenfest 2023 »über Leben« möglich gemacht haben: Den wunderbaren Künstler:innen, den vielen Unterstützer:innen, seien es Privatpersonen oder Vertreter:innen von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen, und vor allem unserem Publikum. Dank Ihres Enthusiasmus und Ihrer Neugier konnten wir ein Beethovenfest feiern, das mit einer hervorragenden Auslastung abschließt und neue Horizonte eröffnete.

»Es hat sich eben herumgesprochen, dass das ›neue Beethovenfest‹ etwas ›ganz Tolles‹ ist.«
– Deutsche Welle, 25.9.2023