Strong female characters and wistful heroines from early 20th century American musicals and operas featuring the irresistible voice of Golda Schultz: a unique soloist for an orchestral concert.
We invite you to join us for conversation and refreshments with the Beethovenfest Ultras in the pleasure garden on the top outdoor terrace. Stop by during the intermission to discuss diverse passions, devotion, and ecstasy. The pleasure garden is also open before and after the concert.
Description
Is it jazz, musical, or opera? Is it American or European? It’s hard to say for sure when it comes to the American music of the early twentieth century, influenced as it was by exiles. The Chamber Orchestra of Europe present arias with a captivating Broadway flair, as if tailor-made for the brilliant and shimmering voice of South African soprano Golda Schultz, whose career is fast on the rise at the world’s major opera houses. Immigrants Stravinsky, Korngold, and Weill meet second-generation Americans Gershwin and Bernstein – their music reveals both personal dislocation and bold innovation. These works are contrasted with Beethoven’s concise and humorous Symphony No. 8 as the Chamber Orchestra of Europe once again demonstrates its top credentials as a Beethoven orchestra.
George Gershwin (1898–1937) »Summertime« aus der Oper »Porgy and Bess«
Kurt Weill (1900–1950) »Lost in the Stars« aus dem gleichnamigen Musical
Igor Strawinsky (1882–1971) »No Word from Tom« aus der Oper »The Rake’s Progress« (Original)
Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) »Mariettas Lied« aus der Oper »Die tote Stadt« op. 12
Leonard Bernstein (1918–1990) »Somewhere« aus dem Musical »West Side Story«
Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
I. Allegro vivace e con brio II. Allegretto scherzando III. Tempo di Menuetto IV. Allegro vivace
Pause
Igor Strawinsky (1882–1971) »Der Feuervogel«. Ballettsuite für Orchester (1945)
Introduction Prelude and Dance Variations Pantomime I Pas de deux Pantomime II Scherzo Pantomime III Rondo (Chorovod) Infernal Dance Lullaby Final Hymn
Wir laden ein zu Gespräch und Pausensnack mit den Beethovenfest-Ultras im Wandelgarten auf der obersten Außenterrasse. Kommen Sie in der Pause vorbei zum Austausch über vielfältige Leidenschaften, Hingabe und Ekstase. Der Wandelgarten ist auch vor und nach dem Konzert geöffnet.
mit dem Gastspiel des Chamber Orchestra of Europe und der Residenz des Jerusalem Quartets fördert der Freundeskreis des Beethovenfests in diesem Jahr sehr unterschiedliche Projekte und damit auch die Bandbreite unseres Festivals. Einerseits Broadway-Glamour und große Sinfonik, andererseits intime und existentiell ergreifende Kammermusik.
Das Chamber Orchestra of Europe ist ein großartiges Ensemble, dessen Musikerinnen und Musiker zu den besten des Kontinents gehören. Ich freue mich darauf, sie mit dem inspirierenden Robin Ticciati und der wunderbaren Golda Schultz zu erleben. Gleichzeitig erwarte ich mit Spannung die Konzerte des Jerusalem Quartets in Bonn und Köln. Der Zyklus der fünfzehn Streichquartette Dmitri Schostakowitschs gehört für mich zu den gewaltigsten Werkkomplexen der Musikgeschichte: in ihrer persönlichen Bekenntnishaftigkeit und musikalischen Dichte und Vielfalt überwältigend, in ihren historischen Widerspiegelungen höchst zeitgenössisch.
Die Freundeskreis-Familie und ich freuen uns, diese Höhepunkte des Festivalprogramms unterstützen zu können und gemeinsam mit Ihnen zu erleben!
Fabian Müller Vorsitzender Freundeskreis Beethovenfest Bonn e. V.
Dieses Konzert wird gefördert durch den
Einleitung
Einleitung
Golda Schultz liebt die ›starken Frauen‹ in Opern und Musicals: Anne Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress«, Clara aus Gershwins »Porgy and Bess« oder Marietta aus Korngolds »Die tote Stadt« – resiliente Frauen »voller Hoffnung«, wie sie sagt, und Erfahrungen, die sie gern verkörpert. »Ich liebe Geschichten von Menschen«, erklärt sie im Interview, »denn ich habe so viele Fragen. Was bedeutet es, Mensch zu sein, warum tun wir, was wir tun, warum lieben wir, warum hassen wir?«
Teile des Programms des heutigen Abends sang Golda Schultz bereits auf den größten Bühnen der Welt: in der New Yorker Metropolitan Opera, im Concertgebouw Amsterdam oder bei der Last Night of the Proms in der Londoner Royal Albert Hall. Die Sopranistin begeistert die Kritiker:innen immer wieder – durch ihr feines Gespür für Zwischentöne und versteckte Ebenen stehen nämlich keine Abziehbilder der Figuren oder männliche Projektionen auf der Bühne, sondern nahbare Frauenfiguren mit all ihren Ängsten, Wünschen und Begehren.
Golda Schultz eröffnet dieses Konzert gleich mit einer ihrer erfolgreichsten Partien: Die Clara aus George Gershwins Oper »Porgy and Bess« hat sie mittlerweile bereits an der Metropolitan Opera in New York gesungen. Dem Komponisten war wichtig, dass ausschließlich Schwarze Sänger:innen auf der Bühne stehen – für Golda Schultz ein wichtiges Detail: Denn Schwarze Menschen, sagt sie in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, verstünden, was es heiße, fremd zu sein, sie verstünden die Hintergründe von Civil Rights und Apartheid.
Clara ist direkt in der ersten Szene von »Porgy and Bess« eine Schlüsselfigur: Sie wiegt ihr Baby in den Armen und stimmt »Summertime« an – ein Lied über Sicherheit, Elternliebe und ein sorgenfreies Leben im Sommer. »Eines Morgens wirst du singend aufwachen«, heißt es da, »dann spannst du deine Flügel auf und fliegst himmelwärts. Doch bis dahin kann dir nichts passieren, denn Papa und Mama sind bei dir.« Im Laufe der Handlung verunglückt Jake, ihr Mann und Vater des Kinds, auf See und sie selbst stirbt bei dem Versuch, ihn zu retten. Im dritten Akt singt die Hauptfigur Bess dann das Waisenkind mit demselben Wiegenlied in den Schlaf.
Vokaltext
Summertime and the livin’ is easy, Fish are jumpin’, and the cotton is high. Oh, yo’ daddy’s rich, and yo’ ma is good lookin’, So hush, little baby, don’ yo’ cry.
One of these mornin’s you goin’ to rise up singin’, Then you’ll spread yo’ wings an’ you’ll take the sky. But till that mornin’, there’s a-nothin’ can harm you With Daddy an’ Mammy standin’ by.
Sommerzeit – das Leben ist leicht, Die Fische springen und die Baumwolle steht gut. Dein Papa ist reich und deine Mama sieht gut aus, Drum still, kleines Baby, weine nicht.
Eines Morgens wirst du singend aufwachen, Dann spannst du deine Flügel auf und fliegst himmelwärts. Doch bis dahin kann dir nichts passieren, Denn Papa und Mama sind bei dir.
Auch in Kurt Weills Musical »Lost in the Stars« geht es um Schwarze Perspektiven: Die Handlung um den Reverend Stephen Kumalo spielt in Johannesburg, Südafrika. Weil er seine Schwester entlasten will, kümmert er sich um seinen Neffen Alex – parallel dazu versucht er seinen Sohn Absalom davon abzuhalten, auf die schiefe Bahn zu geraten. Als dieser jedoch bei einem Raubüberfall einen Weißen Freund seines Vaters ermordet, wird er zum Tode verurteilt.
Der Vater des Ermordeten und Stephen Kumalo versöhnen sich über den gemeinsamen Verlust ihrer Söhne. In »Lost in the Stars« betet Stephen zu dem Gott Tixo, nachdem Absalom ihm den Mord gestanden hat – denn so richtig will er das alles nicht wahrhaben: »Manchmal scheint es, als sei Gott gegangen und hätte sein Versprechen und seine Worte vergessen.«
»All diese Geschichten, die sind da drin – wir tragen das auf unserer Haut.«
– Golda Schultz
Vokaltext
Before Lord God made the sea and the land He held all the stars in the palm of his hand And they ran through his fingers like grains of sand And one little star fell alone
Then the Lord God hunted through the wide night air For the little dark star on the wind down there And He stated and promised He’d take special care So it wouldn’t get lost again
Now a man don’t mind if the stars grow dim And the sky clouds over and darkens him So long as the Lord God’s watching over him Keeping track how it all goes on
But I’ve been walking through the night and the day ’Til my eyes get weary and my head turns gray And sometimes it seems maybe God’s gone away Forgetting the promise that we heard Him say
And we’re lost out here in the stars Little stars, big stars Blowing through the night And we’re lost out here in the stars
Bevor Gott der Herr das Meer und das Land machte Hielt er alle Sterne in seiner Handfläche Und sie rannen durch seine Finger wie Sandkörner Und ein kleiner Stern fiel allein
Dann suchte der Herrgott in der weiten Nacht Nach dem kleinen dunklen verlorenen Stern Und er sagte und versprach, er würde besonders auf ihn aufpassen Damit er nicht wieder verloren ginge
Nun macht es einem Menschen nichts aus, wenn die Sterne schwächer werden Und der Himmel sich bewölkt und verdunkelt Solange der Herrgott über ihn wacht Und beobachtet, wie alles weitergeht
Aber ich bin durch die Nacht und den Tag gewandert Bis meine Augen müde wurden und mein Kopf grau Und manchmal scheint es, dass Gott vielleicht fort ist Das Versprechen vergaß, das wir von ihm hörten
Und wir verloren sind hier draußen in den Sternen Kleine Sterne, große Sterne Irren durch die Nacht Wir sind verloren hier draußen in den Sternen
Strawinsky: »Now Word from Tom«
Igor Strawinsky
»No word from Tom« aus der Oper »The Rake’s Progress«
Die Figur der Anne Trulove in Igor Strawinskys »The Rake’s Progress« zu gestalten, ist eine Herausforderung: Ihr Geliebter, Tom, entscheidet sich – unter Einfluss des Teufels – nach London zu gehen und dort ein Lotterleben zu führen. Dabei verliert er jeglichen Zugang zu seinem früheren Ich. Anne spürt das aus der Ferne.
In ihrer Ballade »No Word From Tom« wundert sie sich darüber, dass er nichts von sich hören lässt. Doch sie verharrt nicht in der Rolle der zurückgelassenen, leidenden Frau. Sie versteht: Ihr Geliebter braucht Hilfe. Vom anfänglichen Bangen entwickelt sich die Arie zu einer Art Gebet – und schlussendlich zu einer entschlossenen Hymne: »Ich gehe zu ihm, Liebe kann nicht zögern, die Zeit kann nicht ändern ein ewig liebendes Herz.« Der Schlusston dieser Arie ist ein besonders hoher Spitzenton, das dreigestrichene C.
Für ihre Interpretation der Rolle im Jahr 2022 an der Metropolitan Opera lobte ein Rezensent der »New York Times« Golda Schultz in höchsten Tönen. Sie habe der Anne eine ungeheure Komplexität und Tiefe verliehen.
»Golda Schultz zeigte, dass diese Figur zwar unschuldig, aber keineswegs naiv ist.«
No word from Tom. Has Love no voice, can Love not keep A Maytime vow in cities? Fades it as the rose Cut for a rich display? Forgot! But no, to weep Is not enough. He needs my help. Love hears, Love knows, Love answers him across the silent miles, and goes.
[Arie]
Quietly, night, O find him and caress And may thou quiet find His heart, although it be unkind, Nor may its beat confess, Although I weep, it knows of loneliness. Guide me, O moon, chastely when I depart, And warmly be the same He watches without grief or shame; It cannot be thou art A colder moon upon a colder heart.
[Rezitativ]
[Truloves Stimme ruft aus dem Haus: »Anne, Anne«.] My Father! Can I desert him and his devotion for a love who has deserted me? [Sie beginnt auf das Haus zuzugehen. Dann hält sie plötzlich an.] No, my father has strength of purpose, while Tom is weak, and needs the comfort of a helping hand. [Sie kniet.] O God, protect dear Tom, support my father, and strengthen my resolve. [Sie senkt ihren Kopf, steht dann mit Entschiedenheit auf.]
[Arie]
I go to him Love cannot falter, Cannot desert; Though it be shunned, Or be forgotten, Though it be hurt If love be love It will not alter.
O should I see My love in need, It shall not matter What he may be. I go to him. Love cannot falter, Cannot desert A loving heart, An ever-loving heart.
Kein Wort von Tom. Hat die Liebe keine Stimme, kann die Liebe nicht halten Ein Mai-Gelübde in der Stadt? Verblasst sie wie die Rose Geschnitten für eine edle Garnitur? Vergessen! Doch nein, zu weinen ist nicht genug. Er braucht meine Hilfe. Die Liebe hört, die Liebe weiß, Die Liebe antwortet ihm über die Meilen hinweg und kommt zu ihm.
[Arie]
O leise Nacht, dass ich ihn finde und liebkose Möge ich ihn finden in aller Stille Sein Herz, auch wenn es unfreundlich ist, Nicht für mich schlägt, Auch wenn ich weine, kennt es die Einsamkeit. Führe mich, o Mond, keusch, wenn ich fortgehe, Und sei der gleiche warme Mond Den er ohne Kummer und Scham betrachtet; Es kann nicht sein, dass du kälter bist Für ein kälteres Herz.
[Rezitativ]
[Truloves Stimme ruft aus dem Haus: »Anne, Anne«.] Mein Vater! Kann ich ihn und seine Hingabe für einen Geliebten verlassen, der mich verraten hat? [Sie beginnt auf das Haus zuzugehen. Dann hält sie plötzlich an.] Nein, mein Vater ist stark, während Tom schwach ist und den Trost einer helfenden Hand braucht. [Sie kniet.] O Gott, beschütze den lieben Tom, stütze meinen Vater und stärke meinen Entschluss. [Sie senkt ihren Kopf, steht dann mit Entschiedenheit auf.]
[Arie]
Ich gehe zu ihm Die Liebe kann nicht wanken, Kann nicht schwinden; Auch wenn sie verachtet wird, Oder vergessen, Auch wenn sie verletzt wird Wenn Liebe Liebe ist Wird sie sich nicht ändern.
Oh, sollte ich sehen Meinen Geliebten in Not, Wird es egal sein Was er sein mag. Ich gehe zu ihm. Die Liebe kann nicht schwinden, Kann nicht wanken In einem liebenden Herz, Einem ewig liebenden Herz.
Korngold: »Mariettas Lied«
Erich Wolfgang Korngold
»Mariettas Lied« aus der Oper »Die tote Stadt« op. 12
In Erich Wolfgang Korngolds Oper »Die tote Stadt« begegnet dem Protagonisten Paul eine Art Reinkarnation seiner verstorbenen Frau Marie: Die Tänzerin Marietta, die Marie zum Verwechseln ähnlich sieht, erscheint ohne ersichtlichen Grund in seinem Zimmer. Er gibt ihr den Schal sowie die Laute seiner Frau, und Marietta beginnt zu singen: »Glück, das mir verblieb, rück zu mir, mein treues Lieb. […] Bange pochet Herz an Herz, Hoffnung schwingt sich himmelwärts.« Golda Schultz singt Pauls Antworten auf Mariettas Worte mit (»Wie wahr, ein traurig Lied«). Er kennt das Stück und erinnert sich bis zur letzten Strophe: »Sterben trennt uns nicht. Musst du einmal von mir gehn, glaub, es gibt ein Auferstehn.«
Nach und nach entpuppt sich Marietta in der Oper als Projektionsfläche für Pauls Sehnsucht nach seiner Frau – er träumt, dass sie ihn provoziert und er sie daraufhin ermordet. Aber wer Marietta als Individuum ist – unabhängig davon, was Paul in ihr sehen will –, das erfahren wir nicht, zumindest nicht aus der Partitur. Hier ist Golda Schultz als Interpretin gefragt – sie kann und wird Marietta durchaus eine starke Persönlichkeit verleihen.
Vokaltext
Glück, das mir verblieb, Rück zu mir, mein treues Lieb. Abend sinkt im Haag Bist mir Licht und Tag. Bange pochet Herz an Herz Hoffnung schwingt sich himmelwärts.
Wie wahr, ein traurig Lied. Das Lied vom treuen Lieb, Das sterben muss.
Ich kenne das Lied. Ich hört es oft in jungen, In schöneren Tagen ... Es hat noch eine Strophe – Weiß ich sie noch?
Naht auch Sorge trüb, Rück zu mir, mein treues Lieb. Neig dein blass Gesicht Sterben trennt uns nicht. Musst du einmal von mir gehn, Glaub, es gibt ein Auferstehn.
Anders ist die Liebesgeschichte in Leonard Bernsteins »West Side Story«: Tony und Maria gehören zu zwei rivalisierenden Gangs – Tony zu den US-amerikanischen »Jets« und Maria zu den puerto-ricanischen »Sharks«. Entgegen jeder Erwartung verlieben sich die beiden ineinander. Als Tony während eines Bandenkampfs Marias Bruder Bernardo ersticht, kommt es auch zwischen den Liebenden zu einem schweren Konflikt. Daraufhin beginnen sie, von einer besseren Welt zu träumen. Sie stimmen das Lied »Somewhere« an, zu dem sie laut Regieanweisungen die Mauern der Stadt durchbrechen und Hand in Hand in eine paradieshafte Welt eintreten.
Dort tanzen sie zu dem aus dem Off erklingenden Lied: »Es gibt einen Ort, frei von Kummer und von Gewalt […], lass uns den Weg gemeinsam gehen, glaube mir und dann wirst du sehen, nicht heut, nicht hier, doch bald.« So kitschig das zunächst scheinen mag, so dramatisch und herzzerreißend entwickelt sich diese moderne Romeo-und-Julia-Adaption entlang des gesungenen Traums: Als Tony am Ende des Musicals erschossen wird, stimmt Maria die ersten Zeilen des Songs erneut an, während er in ihren Armen stirbt.
Vokaltext
There’s a place for us, Somewhere a place for us. Peace and quiet and open air Wait for us Somewhere.
There’s a time for us, Some day a time for us, Time together with time to spare, Time to learn, time to care,
Some day! Somewhere. We’ll find a new way of living, We’ll find a way of forgiving Somewhere ...
There’s a place for us, A time and place for us. Hold my hand and we’re halfway there. Hold my hand and I’ll take you there
Es gibt einen Ort für uns, Irgendwo einen Ort für uns. Frieden und Ruhe und freie Luft Warten auf uns Irgendwo.
Es gibt eine Zeit für uns, Eines Tages eine Zeit für uns, Zeit, miteinander zu verbringen, Zeit zu lernen, Zeit füreinander zu sorgen,
Eines Tages! Irgendwo. Wir werden eine neue Lebensweise finden, Wir werden eine neue Form der Vergebung finden. Irgendwo.
Es gibt einen Ort für uns, Eine Zeit und einen Ort für uns. Halte meine Hand, und wir sind schon halbwegs dort. Halte meine Hand, und ich werde dich dorthin führen.
Fast 100 Jahre älter als »Der Feuervogel« ist Ludwig van Beethovens achte Sinfonie. 1811 und 1812 war der Komponist gerade in Teplitz, dem ältesten Heilbad Böhmens, auf Kur. Wer dort flanierte, zwischen Trinkhallen, Souvenirläden und teuren Hotels, traf berühmte Menschen: Könige, Kaiser, Hochadlige.
Beethoven verabredete sich unter anderem mit Goethe zum gemeinsamen Spaziergang. »Er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit«, sollte dieser später über den Komponisten sagen. »Goethe behagt die Hofluft zu sehr«, schrieb demgegenüber Beethoven, »mehr als es einem Dichter ziemt.«
Seine achte Sinfonie entstand zwischen all diesen aufregenden Begegnungen: Vier Sätze Heiterkeit und Lebensfreude, in denen der Komponist aber auch immer wieder mit den musikalischen Konventionen der damaligen Zeit brach – genau wie als ungezähmter Exzentriker in den Gassen der Kurstadt.
Nahezu alle Werke in diesem Programm haben auf irgendeine Art US-Bezug. Korngold und Weill gingen ins Exil nach Amerika, Gershwin und Bernstein waren Immigranten der zweiten Generation.
Auch Igor Strawinskys Leben war davon geprägt: 1882 in Russland geboren, zog er zunächst Anfang der 1900er-Jahre nach Paris und wurde 1934 französischer Staatsbürger. Während des Zweiten Weltkriegs floh er in die USA.
Sein Ballett »Der Feuervogel« stammt aus seiner Pariser Zeit. Wie im gleichnamigen russischen Märchen befreit der Protagonist Prinz Iwan den mythologischen Feuervogel aus dem Garten des Zauberers und bekommt zum Dank eine magische Feder geschenkt. Mit ihrer Hilfe und der des Feuervogels besiegt er den bösen Magier und erlöst seine versteinerten Opfer.
Strawinskys Musik mit ihren komplexen Rhythmen und mystischen Klängen übt seit der Uraufführung 1910 eine elektrisierende Wirkung auf das Publikum aus.
Tim Achtermeyer MdL * Judith und Tobias Andreae * Dr. Frank Asbeck und Susanne Birkenstock * Bettina Böttinger und Martina Wziontek * Anja Bröker * Philipp Buhr und Marie-Madeleine Zenker * Katja Burkard und Hans Mahr * Claudia Cieslarczyk und Heiko von Dewitz * Rüdiger und Andrea Depkat * Guido Déus MdL * Prof. Dr. Udo und Bettina Di Fabio * Walter Droege und Hedda im Brahm-Droege * Ralf und Antje Firmenich * Tobias Grewe und Dr. Jan Hundgeburth * Jörg Großkopf und Peter Daubenbüchel * Prof. Monika Grütters * Lothar und Martha Harings * Dr. Bernhard Helmich und Mai Hong * Dr. Eckart und Ulla von Hirschhausen * Dr. Sabine Hoeft und Thomas Geitner * Prof. Dr. Frank G. und Ulrike Holz * Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Brigitte Holzgreve * Martin Hubert und Martina und Martha Marzahn * Stephan und Sirka Huthmacher * Dirk und Viktoria Kaftan * Dr. Christos Katzidis MdL und Ariane Katzidis * Andrea, Tim und Jan Kluit und Edgar Fischer * Dr. Eva Kraus * Dr. Markus Leyck Dieken und Peter Kraushaar * Peter und Katharina Limbourg * Nathanael und Hanna Liminski * Horst und Katrin Lingohr * Marianne und Stefan Ludes * Dr. Peter Lüsebrink und Karl-Heinz von Elern * Michael Mronz und Markus Felten * Prof. Dr. Georg und Doris Nickenig * Alexandra Pape und Malte von Tottleben * Hans-Arndt und Julia Riegel * Prof. Dr. Manuel und Aila Ritter * Matthias und Steffi Schulz * Stephan Schwarz und Veronika Smetackova * Prof. Walter Smerling und Beatrice Blank * Peter und Annette Storsberg * Prof. Burkhard und Friederike Sträter * Prof. Dr. Hendrik Streeck MdB und Paul Zubeil * Ulrich und Petra Voigt * Oliver und Diane Welke * Dr. Vera Westermann und Michael Langenberg * Dr. Matthias Wissmann und Francisco Rojas * Christian van Zwamen und Gerd Halama
Jutta und Ludwig Acker (Bonn) * Alexandra Asbeck (Bonn) * Dr. Rainer und Liane Balzien (Bonn) * Munkhzul Baramsai (Bonn) *Christina Barton van Dorp und Dominik Barton (Bonn) * Christoph Beckmanns (Bonn) * Prof. Dr. Christa Berg (Bonn) * Prof. Dr. Arno und Angela Berger (Bonn) * Christoph Berghaus (Köln) * Klaus Besier (Meckenheim) * Ingeborg Bispinck-Weigand (Nottuln) * Christiane Bless-Paar und Dr. Dieter Paar (Bonn) * Dr. Ulrich und Barbara Bongardt (Bonn) * Anastassia Boutsko (Köln) * Anne Brinkmann (Bonn) * Ingrid Brunswig (Bad Honnef) * Lutz Caje (Bramsche) * Elmar Conrads-Hassel und Dr. Ursula Hassel (Bonn) * Ingeborg und Erich Dederichs (Bonn) * Geneviève Desplanques (Bonn) * Irene Diederichs (Bonn) * Christel Eichen und Ralf Kröger (Meckenheim) * Elisabeth Einecke-Klövekorn (Bonn) * Dr. Gabriele und Ulrich Föckler (Bonn) * Prof. Dr. Eckhard Freyer (Bonn) * Andrea Frost-Hirschi (Spiez/Schweiz) * Johannes Geffert (Langscheid) *Silke und Andree Georg Girg (Bonn) * Margareta Gitizad (Bornheim) * Carsten Gottschalk (Koblenz) * Ulrike und Axel Groeger (Bonn) * Marta Gutierrez und Simon Huber (Bonn) * Cornelia und Dr. Holger Haas (Bonn) * Sylvia Haas (Bonn) * Christina Ruth Elise Hendges (Bonn) * Renate und L. Hendricks (Bonn) * Peter Henn (Alfter) * Heidelore und Prof. Werner P. Herrmann (Königswinter) * Dr. Monika Hörig * Georg Peter Hoffmann und Heide-Marie Ramsauer (Bonn) * Dr. Francesca und Dr. Stefan Hülshörster (Bonn) * Karin Ippendorf (Bonn) * Angela Jaschke (Hofheim) * Dr. Michael und Dr. Elisabeth Kaiser (Bonn) * Agnieszka Maria und Jan Kaplan (Hennef) * Dr. Hiltrud Kastenholz und Herbert Küster (Bonn) * Dr. Reinhard Keller (Bonn) * Dr. Ulrich und Marie Louise Kersten (Bonn) * Rolf Kleefuß und Thomas Riedel (Bonn) * Dr. Gerd Knischewski (Meckenheim) * Norbert König und Clotilde Lafont-König (Bonn) * Sylvia Kolbe (Bonn) * Dr. Hans Dieter und Ursula Laux (Meckenheim) * Ute und Dr. Ulrich Kolck (Bonn) * Manfred Koschnick und Arne Siebert (Bonn) * Lilith Küster und Norbert Matthiaß-Küster (Bonn) * Ruth und Bernhard Lahres (Bonn) * Renate Leesmeister (Übach-Palenberg) * Gernot Lehr und Dr. Eva Sewing (Bonn) * Traudl und Reinhard Lenz (Bonn) * Florian H. Luetjohann (Kilchberg, CH) * Moritz Magdeburg (Brühl) * Dr. Charlotte Mende (Bonn) * Heinrich Meurs (Swisttal-Ollheim) * Heinrich Mevißen (Troisdorf) * Dr. Dr. Peter und Dr. Ines Miebach (Bonn) * Karl-Josef Mittler (Königswinter) * Dr. Josef Moch (Köln) * Esther und Laurent Montenay (Bonn) * Katharina und Dr. Jochen Müller-Stromberg (Bonn) * Dr. Nicola und Dr. Manuel Mutschler (Bonn) *Dr. Gudula Neidert-Buech und Dr. Rudolf Neidert (Wachtberg) * Gerald und Vanessa Neu (Bonn) * Lydia Niewerth (Bonn) * Wolfram Nolte (Bonn) * Mark und Rita Opeskin (Bonn) * Céline Oreiller (Bonn) * Carol Ann Pereira (Bonn) * Gabriele Poerting (Bonn) * Dr. Dorothea Redeker und Dr. Günther Schmelzeisen-Redeker (Alfter) * Ruth Schmidt-Schütte und Hans Helmuth Schmidt (Bergisch Gladbach) * Bettina und Dr. Andreas Rohde (Bonn) * Astrid und Prof. Dr. Tilman Sauerbruch (Bonn) * Ingrid Scheithauer (Meckenheim) * Monika Schmuck (Bonn) * Markus Schubert (Schkeuditz) * Simone Schuck (Bonn) * Petra Schürkes-Schepping (Bonn) * Dr. Manfred und Jutta von Seggern (Bonn) * Dagmar Skwara (Bonn) * Prof. Dr. Wolfram Steinbeck (Bonn) * Dr. Andreas Stork (Bonn) * Michael Striebich (Bonn) * Dr. Corinna ten Thoren und Martin Frevert (Bornheim) * Verena und Christian Thiemann (Bonn) * Silke und Andreas Tiggemann (Alfter) * Dr. Sabine Trautmann-Voigt und Dr. Bernd Voigt (Bonn) * Katrin Uhlig (Bonn) * Susanne Walter (Bonn) * Dr. Bettina und Dr. Matthias Wolfgarten (Bonn)
Die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz gilt international als eine der talentiertesten und vielseitigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie ist in den großen Opernpartien ebenso zu Hause wie als Solistin mit den führenden Orchestern und Dirigent:innen der Welt.
Ausgebildet an der Juilliard School und im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, feierte Schultz, die für ihre »warme Tongebung und sensible Phrasierung« gelobt wird, sofort Erfolge auf beiden Seiten des Atlantiks mit frühen Auftritten als Sophie (»Der Rosenkavalier«) bei den Salzburger Festspielen, als Contessa Almaviva (»Le nozze di Figaro«) bei der Glyndebourne Festival Opera sowie als Pamina (»Die Zauberflöte«) an der Metropolitan Opera und der Wiener Staatsoper.
Sie ist regelmäßig zu Gast an der Metropolitan Opera, bei den Salzburger Festspielen, dem Opernhaus Zürich, dem Royal Opera House Covent Garden und der Staatsoper Unter den Linden. Golda Schultz’ Debüt-Soloalbum »This Be Her Verse« erkundet die Welten und Inspirationen von Komponistinnen von der Romantik bis zur Gegenwart. Ihre neueste CD »Mozart, You Drive Me Crazy« widmet sich den weiblichen Erfahrungen in den drei da Ponte-Opern.
Robin Ticciati ist seit 2017 Musikdirektor des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und seit 2014 Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera. Von 2009 bis 2018 war er Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra. Er ist regelmäßiger Gastdirigent beim London Philharmonic Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra u. v. m. Zu den Höhepunkten seiner Gastdirigate der letzten Jahre zählen außerdem die Wiener Philharmoniker und das Koninklijk Concertgebouworkest.
Seine hochgelobte Diskografie umfasst u. a. Haydn, Schumann, Berlioz und Brahms mit dem Scottish Chamber Orchestra sowie Debussy, Duruflé, Duparc, Fauré, Ravel und Bruckner mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.
Ticciati wurde in London geboren und ist ausgebildeter Geiger, Pianist und Schlagzeuger. Unter der Anleitung von Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle wandte er sich mit 15 Jahren dem Dirigieren zu. Er hat den Titel »Sir Colin Davis Fellow of Conducting« an der Royal Academy of Music inne. Für seine Verdienste um die Musik wurde Ticciati im Rahmen der Queen’s Birthday Honours (2019) mit einem Officer of the Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet.
Das Chamber Orchestra of Europe (COE) umfasst rund 60 Mitglieder, die von den Musiker:innen selbst ausgewählt werden. In den ersten Jahren war vor allem Claudio Abbado ein wichtiger Mentor. Heute arbeitet das Orchester eng mit Yannick Nézet-Séguin, Sir Antonio Pappano, Sir Simon Rattle, Sir András Schiff and Robin Ticciati zusammen.
Seit 2021 ist das COE das erste Orchestra in Residence im neuen Casals Forum der Kronberg Academy. Außerdem ist es ab 2022 als Residenzorchester im Schloss Esterházy tätig. Mehr als 250 Werke hat das Chamber Orchestra of Europe aufgenommen; seine CDs wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, darunter zwei Grammys.
Das COE ist ein frei finanziertes Orchester und erhält wertvolle Unterstützung von einer Reihe privater Spender:innen sowie der Gatsby Charitable Foundation, ohne die es nicht existieren könnte. Die Position der Konzertmeister:in und weiteren Solist:innenstellen werden gefördert von Dasha Shenkman, Sir Siegmund Warburg’s Voluntary Settlement, dem Rupert Hughes Will Trust, den 35th Anniversary Friends, den American Friends und vom Underwood Trust.
Wir – das Beethovenfest Bonn – laden ein, in einem offenen und respektvollen Miteinander Beethovenfeste zu feiern. Dafür wünschen wir uns Achtsamkeit im Umgang miteinander: vor, hinter und auf der Bühne.
Für möglicherweise auftretende Fälle von Grenzüberschreitung ist ein internes Awareness-Team ansprechbar für Publikum, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.
Wir sind erreichbar über eine Telefon-Hotline (+49 (0)228 2010321, im Festival täglich von 12–20 Uhr) oder per E-Mail (awareness@beethovenfest.de).
Werte und Überzeugungen unseres Miteinanders sowie weitere externe Kontaktmöglichkeiten können hier auf unserer Website aufgerufen werden.
Das Beethovenfest Bonn 2025 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Programmheftredaktion: Sarah Avischag Müller Julia Grabe
Lektorat: Heidi Rogge
Die Texte von Hannah Schmidt sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.