Wie hätte Beethoven wohl komponiert, wenn er vor 200 Jahren einen Laptop gehabt hätte? Dieser Frage geht Red Bull Music beim diesjährigen BTHVN Producers Camp in Kooperation mit dem Beethovenfest auf den Grund. Fünf Musikproduzent:innen werden an zwei Tagen mit Beethoven-Samples Clubtracks unter der Anleitung von Hit-Produzent Berky und DJ Clara Cuvé produzieren. Die Ergebnisse werden am 28.8. in einer Lecture mit Beethovenfest Talent Anouchka Hack und Pianist Fabian Müller sowie einer Clubnacht im Fidelio an der Oper Bonn präsentiert. Wir haben Clara und Berky vorab zum Interview getroffen.
Musikproduzent:innen widmen sich Beethoven-Samples
Ist Beethoven clubtauglich?

Was war Euer erster Gedanke, als ihr davon gehört habt, ein Red Bull Producers Camp mit Fokus auf Beethoven zu gestalten?
Clara: Ich dachte, das perfekt zu mir! Mit 5 Jahren war Beethoven mein erster Lieblingskünstler. Und die Verbindung hat gehalten: Ich habe immer Spaß daran, klassische Musik mit anderen Genres zu verbinden!
Ihr seid für mehrere Tage in Bonn, für das Camp, eine Lecture und Club Night. Könnt ihr uns einen kurzen Überblick geben, was ihr Euch für die einzelnen Tage vorgenommen habt?
Berky: Ich freue mich darauf mit jungen, talentierten Künstler:innen Beethovens Werken neues Leben einzuhauchen. Und dann freue ich mich natürlich auf die Reaktion der Gäste der Party, wenn sie diese Tracks live hören!
Habt ihr eine persönliche Verbindung zu klassischer Musik?
Clara: Klassik ist für mich der Anfang meiner musikalischen Karriere gewesen. Auch heute genieße ich es, mich einfach ans Klavier setzen zu können. Ich würde sogar sagen, nichts verschafft mir mehr inneren Frieden, als Klavier zu spielen oder auch einfach nur klassische Musik zu hören.

Warum gerade Beethoven? Was fasziniert euch an seiner Musik und warum funktioniert sie so gut in Kombination mit elektronischer Produktion?
Clara: Mir gefallen die Kontraste in Beethovens Musik sehr. Laute, dynamische Stellen wechseln sich oft mit leisen Passagen ab. Diese Dramaturgie kann man gut in elektronische Musik einbauen, je nachdem was man mit seinen Produktionen ausdrücken möchte.
Was erhofft ihr Euch persönlich von den drei Tagen in Bonn?
Berky: In der Klassik gibt es die Bezeichnung rubato – eine Art zu spielen, bei dem man sich aufs Gefühl verlässt und nicht nach einem gesetzten Tempo spielt. So werde ich es auch bei diesen Tagen tun: I go with my flow!