Bei ihrem Konzert beim Beethovenfest 2025 werden sich die Sängerinnen des Vokalensembles Sjaella dem Gedeihen dreier weiblicher Figuren widmen. Circe, Giselle und Kassia verbindet mehr als man vielleicht zuerst meinen mag. In diesem Gespräch erzählen die Sopranistin Viola Blache und die Altistin Felicitas Erben von der schöpferischen Kraft aller Frauen, von Jungbrunnen und von Utopien.
Zuallererst: Herzlichen Glückwunsch zu eurem Zwanzigjährigen – ihr kennt euch schon eine halbe Ewigkeit! Was braucht ein Ensemble, um eine so lange Zeit beieinander zu bleiben?
Viola Blache: Viel! Es braucht Commitment, Freiraum und Vertrauen.Man muss sich immer wieder dafür entscheiden, allen den Freiraum zu lassen, sich anderweitig auszuprobieren, um Inspiration und Erfüllung zu finden. Und es braucht Vertrauen, dass all das wieder in die Gruppe zurückfließt.
Felicitas Erben: Das Kernstück, auf das wir uns immer wieder zurückbesinnen, ist die gemeinsame Kreation, das gemeinsame Musizieren, das Entwickeln und künstlerische Forschen. Darin liegt auch unser Jungbrunnen als Gruppe, der unsere Beziehungen frisch hält und ganz viele Risse, die sich natürlich bilden im Laufe der Zeit, immer wieder aufs Neue heilen kann.